Documenta-Projekt im Offenen Kanal Kassel

Wer das Documenta-Projekt des Schweizer Künstlers Thomas Hirschhorn besichtigen will, muss ein Stück aus dem Kasseler Stadtzentrum hinaus fahren. In der Friedrich-Wöhler-Siedlung, einer als sozialer Brennpunkt bekannten Ansammlung von Flachdach-Wohnblöcken, hat Hirschhorn mit tatkräftiger Mithilfe der Anwohner eine Art Bretterdorf erbaut. In den Holzhäusern befindet sich eine Bibliothek, ein als Treffpunkt vorgesehener „Imbiss“ und das Studio von „Monument Bataille TV“. Wer die Sendungen während der Documenta sehen will, muss den Offenen Kanal Kassel einschalten. Der hat seinen Standort wiederum mitten im großen Kunstgeschehen. Der alte Kasseler Hauptbahnhof, seit Jahren als „Kulturbahnhof“ Heimat des Offenen Kanals und verschiedener anderer Einrichtungen, ist für hundert Tage Documenta-Hauptschauplatz.

Die Sendung „Kulturzeit“ auf 3Sat hat am 8. Juni, dem Tag der Documenta-Eröffnung, nicht nur über die Festivitäten, sondern auch über das „ausgelagerte“ Projekt von Thomas Hirschhorn berichtet. Während das Gesamtkonzept von Documenta-Leiter Enwezor und die Nähe einiger Exponate zur Sozialarbeit durchaus kritische Erwähnung fanden, schnitten der Bretterdorf-Erbauer Thomas Hirschhorn und sein Vorhaben „Bataille Monument TV“ mit dem Offenen Kanal Kassel in der Sendung recht positiv ab.

Author: Hans-Uwe Daumann
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