ORB und SFB werden fusionieren; es liegt nahe, zu vermuten, dass dabei auch UKW-Frequenzen frei werden. Die Berliner Radiokampagne nutzt die Situation und fordert die Aufnahme Nichtkommerziellen Lokalfunks in das Landesmediengesetz und die Zulassung eines Freien Radios.
Freie Radios resp. nicht-kommerzielle Lokalsender sind – in unterschiedlichen Lizenzkonstruktionen – in mehreren Bundesländern auf Sendung. Die Initiatoren der Radiokampagne finden es „absolut unverständlich“, dass ausgerechnet in Berlin kein Freies Radio besteht. Berlin hat das bundesweit größte Angebot an öffentlich-rechtlichen und kommerziellen Radiosendern. Die Radiokampagne sammelt Unterschriften für ein Freies Radio in Berlin, weil es auch in Berlin kein Radioprogramm gebe, das „die Vielfalt der musikalischen Szenen“ wiederspiegele. Die Initiativgruppe wünscht sich „eine Auseinandersetzung mit der Foerm Radio“: „Eigene Formen zu entwickeln, das Radio neu zu erfinden, so, wie Anfang der 80er Jahre Vinyl neu erfunden wurde – in Techno/House und Hip Hop – eine eigene Interpretion des alten, neuen Mediums.“
Die „Interessengemeinschaft der Radiomüden“ konstatiert: „Radiosendungen zu produzieren ist unglaublich billig.“ Dieser Satz wird alle diejenigen erleichtern, die von einem Freien Radio erwarten, dass es an die gleichen Rundfunkgebührentöpfe möchte, von denen jetzt der Offene Kanal lebt. Wer die „Radiokampagne“ darauf hin unterstützen möchte, kann es auf der gleichnamigen Website tun.
Author: Hans-Uwe Daumann
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