Von 19. August bis 1. September 2002 veranstalteten der Arbeitskreis Ostviertel e. V und der Offene Bürgerkanal e.V. in Münster ein Jugendmediencamp mit dem Schwerpunkt Kunst und Kultur. Das Bürgermedienzentrum im Bennohaus wurde zur Anlaufsstelle für die Teilnehmer aus den fünf Ländern Deutschland, Russland, Israel, Polen und Norwegen, die zwei Wochen lang mit Video und Internet künstlerisch gestalteten.
Die anstrengende Arbeit der Mediencamper, ihrer Organisatoren und Betreuer gipfelte in einem bunten interkulturellen Fest namens „Intercult 2002“ am Samstag, dem 31. August und am Sonntag, dem 1. September. Aktionen, Ausstellungen, Musik und Kulinarisches wurden rund um das Bennohaus angeboten.
Das IntercultFestival 2002 hatte im Vergleich zum vorigen Jahr drei neue Schwerpunkte: Kunst und Medien einerseits und Münsters Partnerstädte und internationale Freundschafts-kreise andererseits.
Kunst war der Mittelpunkt der fünf Camp-Schwerpunkte: Internet, Kunst-Streifzüge im Münsterland, Junge Kunst in NRW, Städtepartnerschaft, Art and Media. In Gruppenarbeit wurden Dokumentationen erstellt und eine Internetplattform aufgebaut.
Digitale Kunst lautete das Stichwort der Arbeitsgruppe, die sich mit den vielschichtigen Ausdehnungen der WWW-Welt befasste. Welche Homepagearten sind zur Zeit in ? Welche internationalen Trends sind im Internet angesagt ? Was spricht die User am meisten an ? Diese und andere Fragen versuchten die jungen Teilnehmer unter der Betreuung von Faden Baloglu, Diana Blach und Michaela Rohlappe mit ihren digitalen Kunstwerken zu beantworten.
„Nicht nur zusehen, sondern auch Design zu hinterfragen und Tricks zu erfahren, wie die besonderen Effekte erstellt werden, lautete ein Aspekt des Mediencamps,“ – erzählt die Referentin Faden Baloglu. Für die ehemalige Praktikantin des Bennohauses und jetzige Designstudentin ist in erster Linie wichtig, dass die heutige Generation kritisch an das Medium und Werkzeug Computer heran geht.
Die Kunst zu hinterfragen, den Betrachter zum Denken anzuregen war das gewünschte Ergebnis, dass die jungen Computer-Freaks auf dem Abschlussfest am 31. August 2002 im Bennohaus der Öffentlichkeit präsentierten. Besonders interessant fanden die Zuschauer den experimentellen Kurzfilm von Tobias Aberhaus, der mit vielen interessanten Nebeneffekten ausgestattet war und seinem jungen Autor eine Zukunft in der Fernsehbranche versprechen durfte. Es wurden außerdem eine Ausstellung auf den Rechnern, eine Beamer-Präsentation und ein Live-Streaming im Rahmen der abschließenden Livesendung vorbereitet, die den Gästen einen direkten Kontakt zu den digitalen Werken ermöglichte. Rumklicken, nachhacken und online recherchieren war nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht.
„Die Nachhaltigkeit des Projektes beruht auf der Weiterführung der Arbeit der Teilnehmer in ihren Ländern,“ fasst der Geschäftsführer des AKO e.V. Dr. Joachim Musholt zusammen. „Von uns sind ideale Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die Jugendlichen vor Ort mit einem neuen Wissensstand weiter online gestalten und ein länderübergreifendes virtuelles Netzwerk entsteht.“
Das Jugendmediencamp wurde unterstützt von den Ministerien für Städte, Bau, Wohnen, Kultur und Sport sowie für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes NRW, dem Arbeitskreis Ostviertel im Bürgermedienzentrum Bennohaus, der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren in NRW und der Stadt Münster.
Foto: Die Präsentation der Ergebnisse der Internetkunstgruppe fand eine große Resonanz beim Publikum.
Author: Daria Berejnistkaia
E-Mail: benno@muenster.de