Die Hörfunksendungen von Pink Channel im Hamburger Offenen Kanal „kann man allein unter der Bettdecke hören“, sagt Peter Gehlsdorf, der Vorsitzende von Pink Channel e. V.. Pink Channel sei damit ein „Helfer für Coming Outler“, ein „niederschwelliges Angebot“ für alle, die sich nicht in der Schwulenszene zeigen, und der auf UKW 96,0 empfangbare Offene Kanal die ideale Plattform. Wolfgang Krömer (Foto), Gründungsmitglied von Pink Channel, und Peter Gehlsdorf stellten das 14 Jahre alte Projekt anlässlich des Jahrestreffens der Offenen Kanäle am 7. September in Berlin vor.
Mit dem Sendestart des Offenen Kanals Hamburg 1988 begann auch die Arbeit von Pink Channel. Aus einer „Ursendung“ entwickelte sich ein ganzer Strauß von Magazin- und Musikformaten: „Pink Channel Magazin“, „Pink Channel Talk“, „Pink Channel HouseFreund“, „Pink Channel Blue“ und Andere. Auch das später entstandene Lesben-Radioprojekt „Fun Dyke“ findet sich unter dem Dach des Pink Channel und produziert im zwischenzeitlich aufgebauten eigenen Hörfunkstudio. 19 Stunden pro Monat sendet Pink Channel auf eigenen Sendeplätzen. Viele Beiträge werden aktuell produziert, da war die Anschaffung eigener Technik unerlässlich. 10 bis 15 Mitglieder sind ständig aktiv, andere arbeiten nur sporadisch an den Sendungen mit.
Die ideale Eröffnungsmeldung im „Pink Channel Magazin“ ist politisch, aktuell und auf Hamburg bezogen. Alle Ängste, es gebe nicht genug Stoff dafür, haben sich längst erledigt. Die Sparpläne der regierenden CDU-/FDP-/Schillpartei-Koalition treffen viele alternative Projekte, gerade auch in der Schwulen- und Lesbenszene. Die Hamburger BILD-Zeitung befeuert diese Bestrebungen mit Titelzeilen á la „Senat finanziert Stricher“. Pink Channel berichtet von den aktuellen Diskussionen in der Szene. Dieses Jahr fand in Hamburg ein „Gegenumzug“, ein „alternativer“ Christopher Street Day statt. Pink Channel sendete davon einen ausführlichen und sehr witzigen Bericht, wenige Stunden nach dem Ereignis. Medienkonkurrenz braucht Pink Channel nicht zu fürchten, aktuelle Berichterstattung dieser Art sei quasi ein „Alleinstellungsmerkmal“ des Hamburger Schwulenradios, bemerkt Peter Gehlsdorf.
Author: Hans-Uwe Daumann
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