3. NKL-Medientag der LfK: LfK stellt Ausschreibung vor

30 VertreterInnen der baden-württembergischen NKLs (Nicht-kommerziellen Lokalradios) begrüßte Dr. Thomas Hirschle, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LfK), am 8. Oktober in Stuttgart zum 3. NKL-Medientag. Das Auslaufen der NKL-Lizenzen und UKW-Frequenzplanungen der LfK boten Stoff für Diskussionen zwischen den Vorständen und Hauptamtlichen der Sender auf der einen und den LfK-MitarbeiterInnen der „Projektgruppe NKL“ auf der anderen Seite.

Ab Mitte 2003 würden normalerweise die NKL-Lizenzen sukzessive auslaufen; die Neuausschreibung müsste also kurzfristig und damit mitten im Frequenzplanungsverfahren starten. Um dies zu vermeiden und die Laufzeit der Lizenzen zu synchronisieren, strebt die LfK eine Verlängerung um maximal 6 Monate bis zum Stichtag 31.12.2003 an. Die Ausschreibung der neuen Lizenzen kann dann voraussichtlich Mitte 2003 und damit auch auf der Basis des geänderten Landesmediengesetzes erfolgen.
Voraussichtlich noch im Herbst soll der Landtag eine Novelle des baden-württembergischen Landesmediengesetzes beschließen, kündigte Dr. Hirschle an. Angestrebt ist dabei, die Lernradios im Land (die im wesentlichen Einrichtungen der Hochschulen sind), die bisher mit NKL-Lizenz und auf gemeinsamer Frequenz mit „klassischen“ NKLs senden, auf eine eigene rechtliche Grundlage zu stellen.
Andreas Hamann, Projektleiter des NKL-Teams in der LfK, ging in seinem Vortrag auf Details des anstehenden Lizenzverfahrens ein. Es ist vorgesehen, 8 NKL-Standorte auszuschreiben – mit dem (erst vor zwei Jahren lizenzierten) neunten Standort Mannheim/Heidelberg bleibt die Gesamtzahl unverändert.
Frequenztechnische Planungen der LfK zur Verbesserung der UKW-Rundfunkversorgung der NKLs stellte Roland Kretzschmann vor. Der Mitarbeiter der LfK-Technikabteilung präsentierte Planungsprojekte an 6 NKL-Standorten. Auf Grund von Messreihen und in komplexen Abstimmungsverhandlungen mit Koordinierungspartnern im In- und Ausland entstanden konkrete Planungen, die die UKW-Empfangssituation der Nichtkommerziellen verbessern sollen, wichtige Kriterien waren dabei auch die wirtschaftliche und technische Realisierbarkeit. Die betroffenen VertreterInnen der Sender schilderten zum Teil existentielle Probleme (etwa bei der Anwerbung von Programmmitarbeitern und zahlenden Mitgliedern), die auf die als unbefriedigend empfundene UKW-Verbreitung zurückgehen. Andererseits reklamierten einige Diskutanten frühzeitige Mitwirkungsmöglichkeiten für ihr NKL, da neue Frequenzen nicht nur Reichweitenverbesserungen, sondern in manchen Fällen auch lokale Empfangsverschlechterungen mit sich bringen könnten. Da keine der vorgestellten Planungen entscheidungsreif ist, erklärte sich das Projektteam der LfK bereit, mit den Lizenzinhabern in Einzelverhandlungen weiter über anstehende Frequenzveränderungen zu diskutieren.

Author: Hans-Uwe Daumann
E-Mail: redaktion@connex-magazin.de

Kommentare sind geschlossen.