Stellungnahme des Landesverbands der Offenen Kanäle NRW e.V. bezüglich der Klausurtagungsergebnisse der Medienkommission der LfM (Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen).
18.11.2002 – Landesverband Offener Kanäle NRW e.V. unterstützt Forderungen nach Neuausrichtung der Offenen Kanäle in NRW.
Landesvorsitzender Dr. Musholt : „Bürgermedien sind offen für Veränderungen.“
Positiv, aber auch kritisch reagiert der Landesverband der Offenen Kanäle NRW e.V. auf die Äußerungen des Vorsitzenden der Rundfunkkommission Wolfgang Hahn-Cremer zum Bestand der Offenen Kanäle in NRW.
Hahn-Cremer hatte in einer Pressemitteilung vom 11. November 2002 ein Konzept der Landesanstalt für Medien NRW zur Neuausrichtung der offenen Kanäle in NRW angekündigt und dabei geäußert, dass es eine „Bestandsgarantie“ nicht geben werde. Diese Äußerung hat nach Aussage des Landesvorsitzenden der Offenen Kanäle NRW e.V., Dr. Joachim Musholt, Irritationen ausgelöst. Dr. Musholt, der auch ein Mitglied des Bundesvorstandes ist, befürchtet, dass die Äußerungen Hahn-Cremers in der interessierten Öffentlichkeit und in den Gremien anderer Bundesländer missverstanden werden könnten.
Er sei vielfach darauf angesprochen worden, ob in NRW die Offenen Kanäle abgeschafft werden sollten. „Das Gegenteil ist der Fall!“, so die Meinung von Dr. Musholt. „Hahn-Cremer ist ein erfahrener Politiker und Verfechter der Bürgermedien und steht für dessen Erhalt. Jedoch ist nur durch Veränderungen der Erhalt der Offenen Kanäle zu sichern.
Das ist auch die Meinung des Landesverbandes. Eine Bestandsgarantie hat es schließlich auch in der Vergangenheit nicht gegeben, wenn die vorgegebenen Kriterien nicht erfüllt wurden. Deshalb verstehe ich das Infragestellen zum jetzigen Zeitpunkt nicht.“
Für den Landesvorsitzenden ist eines unabdingbar: „Die Offenen Fernsehkanäle müssen zugangsoffene Foren bleiben, die den Menschen im Verbreitungsgebiet ermöglichen, sich durch die Produktion von Beiträgen an der Gestaltung des Fernsehprogramms zu beteiligen.“
Die Beteiligung ist nach der Meinung Dr. Musholts jedoch gefährdet, wenn die Sockelfinanzierung unter 50% sinkt, also die konzeptionelle Förderung mit inhaltlicher Schwerpunktbildung überdimensional bewertet wird.
„Wenn über die Grundfinanzierung und die Konzeptfinanzierung Einigkeit erzielt wird, stützt der Landesverband Offener Kanäle Veränderungen und Neuausrichtungen.“
So habe der Landesverband in seinen vor zwei Jahren verabschiedeten Leitlinien betont, dass er Schwerpunktbildungen, neue Verbreitungsformen, neue Konzepte zur Medienkompetenzvermittlung, neue Kooperationskonzepte, neue Ausbildungs- und Fortbildungskonzepte, wie auch Medienkompetenzen oder – netzwerke mit implizierten Synergieeffekten fordere und für notwendig halte.
„Richtig ist jedoch auch, dass einige Offene Kanäle sich bisher nicht bewegt haben. Wenn sie das auch in den zukünftigen Gesprächen nicht tun, so ist ihr Bestand gefährdet.“
Der Bundesvorstand wird auf einer bundesweiten Klausurtagung mit W. Hahn-Cremer und Verantwortlichen anderer Landesmedienanstalten und Offener Kanäle die neuen Entwicklungsmodelle für Offene Kanäle in NRW im Frühjahr diskutieren.
„Dabei geht es um den Erhalt der Bürgermedien und die besten Konzepte, nicht um deren Abschaffung!“, so der Landesvorsitzende.
Rückfragen bitte an: Landesverband Offener Kanäle e.V., Bennostrasse 5, 48155 Münster,
Vorsitzender: Dr. Joachim Musholt: 0251-60967-43
Presseabteilung: Tanbir Singh: 0251-60967-46
Author: LOK-NRW
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