Aus dem Drehbuch zu „Ways of Darkness“:
„Opfer 1 ( Hermann ) geht im Fort mit seinem Hund ( Jeff ) spazieren. Der Hund rennt in ein Gewölbe. Es folgt ein Jaulen.
OPFER 1: Jeff ! Komm her !!!!
Der Hund kommt nicht. Opfer 1 geht selbst in das Gewölbe. Plötzlich wird er von etwas gepackt und auf den Boden geworfen. Man hört einen Schrei. Die Tür des Gewölbes knallt zu.“
20-Jährige, die sich für Politik interessieren, sind selten. Aber Alexander Mohr, Holger Bohl und Moritz Hoffmann produzieren ihr „Regional-Journal“ im Offenen Kanal Landau auch nur, um die Langeweile zwischen ihren Horrorfilm-Dreharbeiten zu verkürzen. Außerdem ist das regionale Magazin, in dem Gäste wie der Landauer Bürgermeister Hans-Dieter Schlimmer auftauchen, ohnehin Satire. Alles klar?
Der Hauptunterschied zwischen Spielfilmdreh und Magazinproduktion: Letzteres geht viel schneller. Wer die 3 von „Nephaylem Entertainment“ und ihre diversen Helfer zum Beispiel bei der Jagd nach Bildern und Interviews auf dem Landauer FaMeKo-Festival im November 2002 erlebt hat, weiß, dass „Jagd“ wörtlich zu nehmen ist. Einmal im Monat wird eine Sendung des „Regional-Journals“ zusammen genagelt. Die Schnittzeit ist nicht nur durch die Freizeit der Macher, sondern auch durch die knappen Öffnungszeiten des Offenen Kanals begrenzt. Der wird ehrenamtlich geführt durch ein freundliches Rentnerteam, das mit Humor á la Harald Schmidt und Horrorszenen á la Braindead wenig am Hut hat.
Die Nephaylem-Crew hat sich bisher in diesem Umfeld behauptet und ist mit ihrem Mix aus Parodie und Grusel in Landauer Insiderkreisen bekannt geworden. Die Lokalzeitung DIE RHEINPFALZ schrieb 2000 über die Dreharbeiten an „Ways of Darkness“: „Ob in unterirdischen Gängen oder in Wohnungen, meistens mussten sie mit der Enge zurecht kommen und Szenen zum Teil über 40 mal drehen. Dabei beschädigten sie zwei Kameras und gaben alles in allem für Reparaturen, Videobänder, Blutimitate und eine zerrissene Hose über 600 Mark aus.“
Weniger blutig gehen die Arbeiten an der nächsten Ausgabe des „Regional-Journals“ voran. Die Nephaylem-Fans fragen sich derweil: „Ich habe euer neuestes Projekt am Donnerstag gesehen, und fand es ziemlich witzig! Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, eine Polit-Satire zu machen? Das hat ja nicht so viel mit Horror zu tun – obwohl, wenn ich mir die hiesigen Polit-Szenarien vor Augen führe…?“ Zur Diskussion grundlegender Fragen hat Nephaylem Entertainment im Internet ein Forum angelegt. Die Website hat zwei Adressen: Der Liebhaber des großen Kinos wählt www.nephaylem.de.cx, der Interessent lokaler Informationsprogramme erreicht über www.regional-journal.de.vu die gleichen Seiten, die mit Steckbriefen, Set-Fotos und Drehbuchauszügen (s. o.) gefüllt sind. Während das Regional-Journal auf Hochtouren läuft, werden die Horrorfreunde noch vertröstet: „Leider wird sich die Revenge Trilogie weiter nach hinten verschieben. Diesmal handelt es sich aber definitiv um die letzte Verschiebung, da jetzt endlich alle technischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Die voraussichtlichen Erscheinungsdaten:
REVENGE – Anfang Februar 2003,
REVENGE II – The Sword of Force – Mitte März 2003,
REVENGE III – Lord of the Dead – Ende April 2003.“
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Author: Hans-Uwe Daumann
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