Rheinland-Pfalz: Helmes propagiert OK-Modernisierung

3.011 Öffnungstage, 10.532 Beiträge mit 435.000 Sendeminuten hatten die 27 Offenen Kanäle in Rheinland-Pfalz im Jahre 2002 aufzuweisen. Manfred Helmes zitierte diese Daten anlässlich der Eröffnung des „Tags der Offenen Kanäle“ am 29. März 2003 im Neuwieder Schloss Engers nicht ohne Stolz. Gleichzeitig warnte er davor, sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen. Die bürgermedienpolitischen Entwicklungen in Berlin, Saarland, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und aktuell Hamburg setzten laut Helmes „Fragezeichen für die Zukunft“. Auch vor dem Hintergrund von Rechnungshof-Prüfungen und der anstehenden Neufassung des Gebühren-Staatsvertrags müsse nach Antworten auf die Frage gesucht werden: „Sind die Aufwendungen für Offene Kanäle noch zu verantworten?“ Helmes beschrieb in seiner Rede zwei Standbeine, auf die sich Offene Kanäle künftig stützen sollten: Offene Kanäle müssten weiterhin und verstärkt lokale Informationszentren sein, und darüber hinaus „Medienkompetenzzentren zur Nutzung durch die Schulen der Umgebung und im Rahmen der Ganztagsschulen.“ Die Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter verbessere die Rahmenbedingungen der Offenen Kanäle in Rheinland-Pfalz zum einen durch die Digitalisierung der Technik, zum anderen durch rechtliche Vereinfachungen z. B. in der Ausgestaltung der Rolltitel und bei der Musikrechteverwaltung. Auch ein Pilotprojekt mit der Fachhochschule Zweibrücken, bei dem die Realisierung eines netzbasierten Beitragsaustauschs geprüft wird, dient der Verstärkung des lokalen Informationscharakters. Die LPR führt derzeit Gespräche mit Landespolitikern, um die weitere Einführung regionaler Medienkompetenznetzwerke (bisher: MKN Eifel und MKN Südwestpfalz) abzusichern. Es werde jedoch keine 27 Netzwerke geben; die LPR strebe an, jeweils mehrere Offene Kanäle in einem MKN zusammenzuführen. „Gehen Sie diesen Weg der Modernisierung der Offenen Kanäle hin zu Medienkompetenznetzwerken mit!“ appellierte Helmes.

 

Mehr als 160 Mitarbeiter(innen), Vorstände und Nutzer(innen) Offener Kanäle waren der Einladung der LPR gefolgt und nahmen am 29. März am ersten „Tag der Offenen Kanäle“ in Schloss Engers teil. 3 mal 3 Workshops in den Bereichen „Technik“, „OK aktuell“ und „Weiterbildung“ lieferten den Besuchern mannigfache Anregungen. So präsentierte Otto Scholer vom Offenen Kanal Trier in seinem Vortrag ein ganzes Paket an technischen, organisatorischen und inhaltlichen Maßnahmen, mit dem der ehrenamtlich geführte OK es geschafft hat, Image und Programm  nachhaltig zu verbessern. In Trier werden ausgewählte Beiträge 2  mal pro Tag an den sonst sendefreien Wochentagen in der Wiederholungsschleife ausgestrahlt. Scholer verspricht sich davon positiven Wettbewerb: „Wenn Du gut bist, kommst Du in die Schleife“, solle das Motto sein. Die Trierer Talkshow „Porta-Nigra-Talk“ macht Trierer Lokalgrößen aus Politik, Sport und Kultur mit dem Studio des OK vertraut. Die populäre Sendung läuft in der Wiederholungsschleife, Moderator Martin Schmitt hat, laut Otto Scholer, den damit verbundenen „Aldi-Effekt“ am eigenen Leib erfahren: Er wird mittlerweile auf der Straße oder auch beim Einkauf auf die Show angesprochen.  Auch die Jury des LPR-Förderpreises für Offene Kanäle hat der „Porta-Nigra-Talk“ überzeugt. Er gehörte zu den 4 OK-Beiträgen, die zum Abschluss des „Tages der Offenen Kanäle“ ausgezeichnet wurden.

Author: Hans-Uwe Daumann
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