TLM-Hörfunkpreis 2002: Bauhaus-Universität räumt ab.

Mit einer feierlichen Preisverleihung wurden am Dienstag, dem 27. Mai 2003 in Erfurt die Gewinner des TLM-Hörfunkpreises 2002 geehrt. Insgesamt waren 76 Einsendungen von Thüringer Bürgerrundfunkprojekten (Offene Hörfunkkanäle, nichtkommerzielle Lokalradios, Hochschulradios und Ereignisrundfunk) eingegangen, 23 mehr als im Jahr 2000. Eine sechsköpfige Jury vergab fünf Preise und zwei lobende Anerkennungen. Der TLM-Hörfunkpreis wird alle zwei Jahre, abwechselnd mit dem TLM-Fernsehpreis verliehen.

 

Der Direktor der TLM, Dr. Victor Henle, zeigte sich erfreut über die gestiegene Zahl, Vielfalt und Qualität der Einsendungen. Darin spiegele sich die gewachsene Medienkompetenz der Bürger wider und die Akzeptanz des Bürgerrundfunks in Thüringen. Die besten Beiträge und Sendungen bräuchten den Vergleich mit kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Standards nicht zu scheuen. Sie sind ein wichtiger Beitrag für eine authentische lokale Kommunikation und Ausdruck einer vielgestaltigen Bürgergesellschaft. Deshalb sei es unverständlich, dass anderen Orts mit fadenscheinigen Argumenten daran gearbeitet werde, den Bürgerrundfunk abzuschaffen.

 

Preise und lobende Anerkennungen wurden in den drei Kategorien „Hörfunkbeitrag“, „Hörfunksendung“ und „Die unveröffentlichte Geschichte“ vergeben. In allen Kategorien wurden Einreichungen des Studios B 11 der Bauhaus-Universität Weimar preisgekrönt.
Einen 1. Preis, verbunden mit einem Preisgeld von 500 Euro, erhielten Dorothea Fischer und Johannes Mayr für ihren Hörfunkbeitrag „Give me a ticket for an aeroplane“. In der Kategorie „Hörfunksendung“ waren es Franziska Jyrch und Henrik Hentschel, die für „Muzak“ einen 1. Preis errangen. Als Dritte im Bunde waren Theresa Schubert und Mareike Maage diejenigen, die den einzigen dotierten (750 Euro) Preis für eine „Unveröffentlichte Geschichte“ erhielten. Der Beitrag „Maeromat DCX 3000“ wie auch die beiden Hauptpreise der anderen Kategorien sind Produktionen des Studios B 11 der Bauhaus-Universität Weimar, das seine Premiere im Sommer des Weimarer Kulturstadtjahres 1999 hatte. Seitdem sendet B 11 regelmäßig am Ende des jeweiligen Semesters eine Woche lang 24 Stunden als „Ereignisrundfunk“ und seit Anfang 2000 auch jeden Montag von 19:00-22:00 Uhr in Weimar über die UKW-Frequenz 106.6.

 

„Frequenzpartner“ von B 11 ist neben dem Erfurter Hörfunk OK „Radio Funkwerk“ das Weimarer „Radio LOTTE“. In der Kategorie „Die unveröffentlichte Geschichte“ erhielt Charles Ott von Radio LOTTE für seinen Beitrag „Charlotte“ eine Lobende Anerkennung, verbunden mit einem Sachpreis.
Aus dem Offenen Hörfunkkanal Erfurt/Weimar  – Radio FUNKWERK – stammt die Sendung „Shalom – Die Suche nach einem Zuhause“ von Elena Reichardt, die ebenfalls eine Lobende Anerkennung erhielt. Zwei weitere Preisträger stammen aus Offenen Hörfunkkanälen und belegen, dass Produktionen aus OKs, Nichtkommerziellen Lokalradios und Hochschulradios ebenbürtig sind: Der Beitrag von Katja Müller „Jazz in Eisenach – auf den Spuren des Jazz-Clubs der Wartburgstadt“, produziert und ausgestrahlt bei Wartburgradio 96,5 in Eisenach erhielt einen zweiten Preis, ebenso Dirk Daniels „Kochen mit BSEplus – Leckeres aus Katze“, aus dem Offenen Kanal Nordhausen.

 

Eine weitere Anerkennung erfuhr die Arbeit der beiden Thüringer nichtkommerziellen Lokalradios am folgenden Tag durch die Versammlung der Thüringer Landesmedienanstalt. Sie beschloss, Radio F.R.E.I. in Erfurt und Radio LOTTE in Weimar für weitere 4 Jahre zuzulassen. Eine wichtige Grundlage für diese Entscheidung war die jüngste TLM-Analyse zur Entwicklung beider Programme. Sie zeigt, dass sie einen gestiegenen Anteil eigener lokaler Informationen vorweisen können. Angemerkt wurde auch, dass die Themenbreite größer geworden ist.

Author: TLM / Redaktion
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