„OK – Tape that“ – Schülerproduktion im Südwestpfalz-OK

Im Rahmen der Kooperation von SWR und LPR Rheinland-Pfalz entsteht in den Offenen Kanälen des Landes eine Reihe von Schülervideomagazinen unter dem Titel „OK – Tape That“. Der Lehrer Matthias Jann berichtet von der Produktion im OK-Studio Rodalben im Januar 2003:

 

„Die Jugendlichen hatten Spaß an der Sache, weil sie im praktischen Umgang mit der Sache vieles lernten: Erkenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten. „Die Sache“, das war eine Studioproduktion in professionellem Rahmen. Zwar sind die Mädels und Jungs (zwischen 12 und 18 Jahren) durch ihr Engagement in Video-AGs keine Neulinge im Umgang mit dem Medium, aber mit einer Studioproduktion wagte sich der Großteil auf neues Terrain. „Fernsehen machen“ kann Spaß machen, erfordert aber Funktions- und Verantwortungs- bewußtsein. Damit offenbart sich der enorme Bildungswert der Sache: die Arbeitsteiligkeit des Mediums setzt das Funktionieren in der Gemeinschaft voraus. Die Jugendlichen lernen, auch in schwierigen Situationen und unter Zeitdruck, kooperativ und mit Teamgeist zu arbeiten. Führungs- und Entscheidungskompetenzen, aber auch Unterordnung und Disziplin sind gefordert. Spaß an der Sache, das ist keine Selbstverständlichkeit, das erfordert Vorbereitung. Die Profis vom SWR (Hanspeter Hauke, Thomas Kellner, Michael Haßler) hatten die Produktion von der Dispo bis zum Training der Funktionsgruppen professionell vorbereitet und didaktisch durchdacht. Das imponierte den Schülerinnen und Schülern gleich in der ersten gemeinsamen Besprechung. „Die sind zwar locker, aber die haben’s voll drauf“, lautete Dominics Feststellung.

 

Das Team vom OK (W. Danner, J. Wadle, D. Bürkel, T. Sommer, B. Braunsdorf, S. Lenz, M. Ball, P. Bulawa, N. Gragert) tat sein Bestes in Sachen Technik, Organisation und Catering um die jugendlichen TV-Macher bei Laune zu halten und zu unterstützen. „Hilfestellung statt Gängelung“ war die Maxime. Die Schüler sollten lernen, möglichst selbständig zu arbeiten und zu entscheiden. Schüler wollen gefordert und ernst genommen werden. Sie wollen echte Aufgaben und Freiraum für eigene Lösungen: jeder hatte seine Funktion im Team zu erfüllen und nach besten Kräften an der gemeinsamen Sache mitzuarbeiten, von der Aufnahmeleitung bis zur Maske und Requisite. Da konnte die Maske
(Jessica Pierrot) schon mal einen Take aufhalten, weil „die Gesichter glänzen“. Vor allem die Moderatorinnen kamen schnell an ihre Grenzen und konnten Dank eines professionellen Trainings über sich selbst hinauswachsen: „ein bildendes Moderationstraining“ (Claudia).


Schülerinnen/Schüler fordern Überblick und Transparenz. Sie wollen wissen, was auf sie zukommt und wofür sie sich einsetzen. Durch einen detaillierten Ablaufplan und eine genaue Dispo waren sie gut informiert und hatten „vollen Durchblick“ (Anna). Soweit möglich, wurden sie schon im Vorfeld in die Planung einbezogen (Aufnahmeleitung).
Am ersten Projekttag waren die Jugendlichen in EB-Teams auch zu Außendrehs unterwegs um Material für Zuspieler aufzunehmen (Schuhmuseum Hauenstein, Schuhfabrik Semler in Pirmasens, Freiwillige Feuerwehr in Rodalben). Echte Fernseh-Arbeit mit Moderation vor Ort, bei der jeder gefordert wurde. Nach 17.00 Uhr ging es dann in den Schnitt, freiwillig versteht sich. Die meisten waren erst mal müde und zogen nach dem langen Produktionstag den Feierabend vor.
Schülerinnen/Schüler fordern Ergebnisse. Sie denken ökonomisch und wollen wissen, wofür sie Leistung bringen sollen. Da kommt ein sehenswertes Ergebnis gerade recht, um alle Mühen zu entlohnen. Alle haben sie zum Gelingen beigetragen und alle würden gerne wieder mitmachen, weil sie eine Menge gelernt haben. Das lässt ja hoffen! Und es bleibt zu wünschen, dass die Video-AGs der beteiligten Schulen (Hugo-Ball-Gymnasium Pirmasens, Husterhöh-Schule und Matzenberg-Schule Pirmasens, Mannlich-Realschule Zweibrücken, Regionale Schule Hauenstein) „Schule machen“ und dazu anregen, Technik und Kompetenz der offenen Kanäle und des MKN zu fordern und möglichst vielen Jugendlichen ein ebenso spannendes wie vielfältiges Medium näherzubringen.


Na dann: SWR, MKN, OK-Südwestpfalz und das Team wünschen noch viel Spaß beim Anschauen des neuen „OK-Tape that!“


24.01.2003       M. Jann, Hugo-Ball-Gymnasium Pirmasens

 

 

Ein Fazit in Kommentaren der Leitenden:

 

„Die Jugendlichen haben sich mächtig ins Zeug gelegt.“ (H. Hauke, SWR,  Projektleitung)

 

„Die merke des wirklich: Jeder wird gebraucht. Und wenn die dann von sich aus sage: „So mache mer’s“ oder  „Des un des brauche mir noch“ dann macht’s Spaß, dann merkt man: die
denken mit. Der erste Tag ist entscheidend, da muss das Team zusammenwachsen und dann machts Spaß.“ (M. Hassler, SWR, Studioleitung)

 

„Die große Neugierde und die Lernbereitschaft der Jugendlichen sind immer wieder verblüffend.“   (Th. Kellner, SWR, Studioleitung)

 

„Wenn man sieht, mit welcher Begeisterung die Jugendlichen dran gehen, macht die Arbeit  auch uns Routiniers Spaß. Man kann immer wieder beobachten, dass sie sich durch die gemeinsame Arbeit noch besser kennen lernen und respektieren.“ (J. Wadle, OK Rodalben)

 

„Bei Projekten mit Jugendlichen wird man besonders gefordert und man muss sich bemühen,
sie zu verstehen.“ (Steffi Lenz, Schnitt, OK Rodalben)

 

Der Tenor von Seiten der Schüler:

 

„Anstrengend – aber es hat Spaß gemacht. Mit den Experten zu arbeiten, da konnte man viel lernen. Die Zusammenarbeit im Team hat uns gefallen. Was sich so vor und hinter der Kamera abspielt während der Produktion und welche Arbeit darin steckt, das war schon interessant.“ (Anna Schilling, Hugo-Ball-Gymnasium, Moderatorin)

 

„Wir bekamen ein interessantes Moderationstraining und man lernte, sich vor der Kamera zu bewegen und zu sprechen. Manchmal musste man ziemlich lange warten, aber die Moderation hat mir viel Spaß gemacht.“     (Claudia Stollwerk, Hugo-Ball-Gymn., Moderatorin)


„Mir hat gut gefallen, dass man Einblicke bekommt in die verschiedenen Arbeitsbereiche und die Zusammenarbeit mit den professionellen Leuten vom SWR und dem OK und den anderen Schülern.“ (Nadine Sklarek, Hugo-Ball-Gymn., MAZ)

 

 „Die Zusammenarbeit hat mir viel Spaß gemacht. Ich kann mir gut vorstellen in dem Bereich später mal zu arbeiten.“ (Susanne Brödel, Hugo-Ball-Gymn., Aufnahmeleitung)


„Ich würd‘ gern in dem Bereich später auch mal arbeiten. Deshalb hab ich auch hier mitgemacht.“ ( Kathrin Bamberg, Mannlich-Realschule Zweibrücken, Kamera)

 

„Am interessantesten fand ich die Begriffe, weil es da viel Neues zu lernen gab. Am anstrengendsten waren für mich die Befehle durch den Kopfhörer: „ranzoomen“ und „schwenken“ und so.“(Lusalla Nzanza, Mannlich-Realschule Zweibrücken, Kamera)


„Mir hat die Zusammenarbeit mit Profis gut gefallen und die Atmosphäre im Studio. Schwierig fand ich, die Anweisungen der Regie sofort umzusetzen.“ (Philip Fröhlich, Regionale Schule Hauenstein, Kamera)

 

„Wie so ein Film entsteht, wie er geschnitten wird, die Ausleuchtung der Bühne und das alles war ziemlich interessant.“ (Matthias Engel, Regionale Schule Hauenstein, Kamerassistent)

 

Foto: „OK – Tape That“ im OK Westrich, März 2003

Author: Matthias Jann
E-Mail: redaktion@connex-magazin.de

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