OK Offenbach/Ffm: Mit vollem Einsatz ins Jahr 2004

Seit die Förderung von Medienkompetenz noch mehr in den Mittelpunkt der Arbeit der Offenen Kanäle gerückt worden ist, sind  im Offenen Kanal Offenbach / Frankfurt viele Beratungsgespräche und Infoveranstaltungen, besonders im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, durchgeführt worden.

 

Überzeugungsarbeit und Unterstützungsangebote zeigen seit Beginn dieses Jahres stärkere Resonanz als in den Vorjahren.
– So sind derzeit sechs Kindertagesstätten und Schulen mit Kindern und Jugendlichen im Offenen Kanal aktiv.
– Positiv ist, dass auch reine Mädchengruppen in die Medienarbeit einsteigen. Die 16-jährigen Schülerinnen der Käthe-Kollwitz-Schule probieren sich hauptsächlich mit Musik, Gesang und Tanz selbst aus und produzieren deshalb einen Musikclip. Während die 11- bis 13-jährigen Mädchen aus Hausen einen kurzen Spielfilm um Liebe, Tanzen und Freundschaft drehten, der in der ersten Märzwoche gesendet wurde.
– Eine Gruppe von 15- bis 20-jährigen Jugendlichen forscht in ihrer Freizeit nach interessanten Nachrichten aus ihrem Heimatort Langen und will daraus eine Magazinsendung produzieren. Dazu haben sie das Studio des Offenen Kanals mehrfach besucht, um eine gründliche Einweisung in die Studiotechnik zu erhalten. Hier soll das Magazin, sobald die einzelnen Themen gedreht sind, moderiert und fertiggestellt werden.
– Kinder zwischen 8 und 10 Jahren der Kita 14 planen mit den Erzieherinnen eine erste Reportage über die Umgebung ihrer Kita in Waldheim. Sie freuten sich zu hören, dass ihr Thema zum diesjährigen Bürgermedienpreis der LPR passt. Auch deshalb soll ihr Film möglichst gut gelingen. Der erste Kamerakurs findet nächste Woche statt. Danach wird sich die Gruppe zu filmischen Nachbarschaftsbesuchen auf den Weg machen. Im Juni soll die Fernsehsendung fertig geschnitten sein und ausgestrahlt werden.

 

Immer wieder kommen aber auch Senioren, die wissen wollen, was der Offene Kanal ihnen anbietet. Das SeniorenTeam im Offenen Kanal hat mit seinen Sendungen und Spielfilmen viele ältere Menschen neugierig gemacht. „Was können wir bei euch machen, können wir euch mal besuchen und den OK besichtigen?“ Klar! Kürzlich informierte sich die „Offenbacher Seniorenhilfe“ ausführlich über die Angebote des Offenen Kanals.

Der Spielfilm „Überall ist Florida“, den das SeniorenTeam des Offenen Kanals im letzten Herbst der Öffentlichkeit vorstellte, gewann im Februar einen Wettbewerb des Frankfurter Filmclubs.
11 Beiträge bewarben sich um diesen Preis; am Ende stand „Überall ist Florida“ als Wettbewerbssieger fest. Das besondere an diesem eingereichten Beitrag des SeniorenTeams ist der Spielfilmcharakter, der von den Juroren hoch bewertet wurde. Für das SeniorenTeam, das regelmäßig gemeinsam Fernsehsendungen produziert, ist dies eine hohe Motivation, nun einen eigenen Krimi in Angriff zu nehmen. Dieses Mal wollen sie reihum auch die Schauspielerei selbst übernehmen. Die Vorübungen dazu können in einem neuen Kursbaustein des Offenen Kanals absolviert werden. Hier haben Interessierte die Möglichkeit, Improvisation und Schauspiel zu trainieren, so dass es im Film möglichst echt und lebensnah wirkt.

 

OK-Wellen ziehen Kreise
Der Orient Palace in der Nähe der Frankfurter Mainkur legt seine Arbeit multikulturell an. Darunter versteht der Verantwortliche, der aus Afghanistan stammende Khalid Dayani, vor allem Integrationsarbeit. Er richtete eine „Tea Lounge“ ein, die an jedem ersten Donnerstag im Monat zum gegenseitigen Kennen lernen und zum Austausch einlädt. Im Februar dieses Jahres nahm zum ersten Mal eine Frau bei ihm auf dem Gesprächspodium Platz. Christiane Schöwer erläuterte den anwesenden Menschen aus vielen Ländern die Idee und die Arbeitsweise des Offenen Kanals. Da die Veranstaltung regelmäßig aufgezeichnet und im Offenen Kanal ausgestrahlt wird, war ein erfreulich positives Echo aus Zuschauerkreisen zu hören.

 

OK-Sendungen weltweit
Seit vielen Jahren sind iranische Gruppen im Offenen Kanal aktiv, und einige haben ohne Zweifel inzwischen eine sehr gute Sendequalität erreicht. Dies blieb nicht ohne Folgen, denn der amerikanische Sender IPN sendete bereits mehrmals Programme, die zuvor im OK Offenbach/Frankfurt zu sehen waren. Nicht ohne Grund freuen sich die Gruppen über diese Würdigung.

 

Neue Zielgruppen zu gewinnen, ist ein Bestreben des Offenbacher OK-Teams. So wurden jetzt über Aushänge in den Arbeitsämtern, in einer Presseinfo und mit Sendetafeln Arbeitslose angesprochen. Ihnen werden die Möglichkeiten, die ihnen unser „Bürgersender“ bieten kann, aufgezeigt. Medienkompetenz zu erwerben kann eine sinnvolle Bereicherung darstellen, die womöglich sogar bei weiterer Arbeitssuche helfen kann. Am 15. März war das erste informative Treffen der Interessierten, die danach entscheiden wollen, ob sie die OK-Angebote nutzen werden.

Ein- bis zweimal monatlich können lernbegierige OK-Produzenten an Wochenendseminaren teilnehmen. Sie werden vom „Bildungszentrum Bürgermedien“ organisiert. Diese Einrichtung wird unter anderem von der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR) finanziert, zu der die Offenen Kanäle in Hessen gehören. OK-Nutzer erhalten damit die Möglichkeit, spezifische Kenntnisse zur Fernseharbeit zu erlangen. Ob „Vorspann oder Trailer“ (ein aktuelles Seminarthema), „Interview-Technik“ oder „Lichteinsatz“: Das eigene Können und der eigene Qualitätsanspruch wachsen in aller Regel. Auch für viele Zuschauer des Offenen Kanals steigt damit der Genuss und das Interesse am Programm.

 

Foto: Ein Teil des OK-Seniorenteams

Author: Christiane Schöwer
E-Mail: Offener.Kanal.Of-Ffm@t-online.de

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