Das diesjährige Internationale Jugendmediencamp des Münsteraner Bürgermedienzentrums Bennohaus fand sein offizielles Ende am Freitag, 13. August mit der „Intercult 2004“. Das einjährige Projekt „Art&Media“, an dem mehr als 200 Jugendliche aus Norwegen, Schweden, Polen und Deutschland aktiv beteiligt waren, endete damit. Ziel des Projektes, welches von dem Programm Kultur 2000 der Europäischen Kommission gefördert wurde, war unter anderem, Jugendliche zu qualifizieren, sich mit dem Thema Medien und Kunst interkulturell auseinander zu setzen, innovative Kurzfilme über Medienkunst zu produzieren und diese multimedial zu verbreiten. Das Projekt und dessen Ergebnisse wurden im Rahmen von „Intercult 2004“ dargestellt.
Des weiteren fand an diesem Abend die Preisverleihung des Jugend Film- und Videowettbewerbs „Youth4Media 2004“ statt, zu dem das Bürgermedienzentrum Bennohaus Jugendliche aus dem Münsterland, NRW und den europäischen Partnerländern aufforderte, thematische Kurzfilme zu produzieren. Thema des Wettbewerbs war „Das vereinte Europa“. Die jungen Regisseure haben sich ernsthaft, kritisch und teilweise auch humoristisch mit den Themen Integration, Rassismus und Chancengleichheit auseinandergesetzt. Die Gewinner der Kurzfilme wurden von einer internationalen fünfköpfigen Jury prämiert und bekanntgegeben und die jeweiligen Gewinnerfilme dem neugierigen Publikum präsentiert. Den dritten Platz belegte die Polin Anna Goral mit ihrem Film „Maydanek“ über das gleichnamige Konzentrationslager. Der zweite Preis ging an den Holländer Jeroen Geerdnik mit dem Film „Getting (dis)integrated“ mit welchem er in humoristischer Art und Weise auf auffällige Lebensweisen unserer niederländischen Nachbarn hinweist
Strahlender Sieger des Abends wurde der Münsteraner Daniel Schulze-Niehoff, der die Jury und auch das Publikum mit seinem Portrait über die vietnamesische Künstlerin Ahn Nguyen begeisterte.
Am Abend des 14.08. trafen sich dann noch einmal alle Teilnehmer und die Organisatoren im Saal des Bennohauses, um die Ergebnisse des Mediencamps 2004 zu präsentieren. Die Veranstaltung wurde von den Jugendlichen selbst organisiert. Rund 60 Jugendliche aus 10 Nationen hatten im Rahmen europäischer Projektarbeit zwei Wochen lang in Gruppenarbeit medial gearbeitet. Das Programm war vielseitig, so gab es neben Kamera- und Schnittkursen auch Radioworkshops oder PC- und Fotokurse.
Angeleitet wurden die Jugendlichen durch internationale Medientrainer, die zuvor im Rahmen des europäischen Projektes „Youth4Media“ medial geschult worden waren, welches von der Europäischen Kommission, Programm Jugend gefördert wird.
Ein buntes Programm für den Abschlussevent war so garantiert: Insgesamt entstanden 11 Beiträge, die von den Jugendlichen aus Orléans (Frankreich), York (England), Lublin und Braniewo (Polen), Rishon le Zion (Israel), Kristiansand (Norwegen), Monastir (Tunesien), Göteborg (Schweden), Hengelo (Niederlande), Minsk (Weißrussland) und Münster (Deutschland) vorgestellt wurden
Nach einer kurzen Einführung über vergangene Mediencamps des Bennohauses zeigten sie einfallsreiche Werbeclips zum Thema „Kommunikation“ oder einen Radiobeitrag, der sich mit Vorurteilen und Gewohnheiten der verschiedenen Nationen befasste. Nach jeder Präsentation wurden dann die jeweiligen Teamer der Gruppen auf der Bühne interviewt, um die Intention ihrer Arbeit zu verdeutlichen.
Auch die Jugend- und Kultureinrichtungen der Jugendlichen in ihren Heimatstädten waren im Rahmen von Zukunftswerkstätten näher unter die Lupe genommen worden, was die Vielfalt der Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen und Partner verdeutlichte. „Ich habe sehr viel gelernt – eine Einrichtung wie das Bürgermedienzentrum Bennohaus ist Vorbild für uns. Ich werde die Eindrücke mitnehmen und in unserem Jugendzentrum, dem „City of York Youth Service“ verarbeiten.“, so z.B. Jonathan Dobbs, englischer Medientrainer aus York.
Insgesamt war das diesjährige Mediencamp ein voller Erfolg. Die Jugendlichen haben nicht nur viel und schnell gelernt, sie haben auch viele neue Freunde gefunden. Der interkulturelle Austausch fand nicht nur während der Arbeitszeit statt. Ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm sorgte für weiter Kontaktmöglichkeit. Highlight war sicherlich das große internationale Buffet, mit dem sich die Jugendlichen gegenseitig verköstigten. Jede Nation hatte etwas für sie Typisches gekocht, gebacken, bereitgestellt an Köstlichkeit.
Die Jugendlichen feierten bis in die Nacht den gelungenen Abschluss des Camps, bevor sie am Sonntag wieder Richtung Heimat fuhren.
Author: Bürgermedienzentrum Bennohaus
E-Mail: geschaeftsfuehrung2@bennohaus.info