Bennohaus Münster: Medienausbildung im Verbund

Der Arbeitskreis Ostviertel e.V., als Trägerverein des Bürgermedienzentrum Bennohaus, die Bildungsstätte im Bennohaus, der offene Bürgerkanal e.V und die Stadt Münster bilden seit Jahren einen erfolgreichen Ausbildungsverbund.


Wer im Bürgermedienzentrum Bennohaus einen Ausbildungsplatz erhält, kann sich glücklich schätzen: In der Regel kommen auf jede ausgeschriebene Stelle rund 100 Bewerber. „Chancen hat, wer sich außergewöhnlich einbringt und sehr selbstständig arbeitet“, so Geschäftsführer Dr. Joachim Musholt. Für die Aussicht auf eine Lehrstelle in dem begehrten Bereich „Neue Medien“ nehmen die Bewerber auch gerne die Bewährungsprobe eines halbjährigen Praktikums in Kauf.


Insbesondere der seit 1998 zwischen der Stadt Münster und dem in Münsters Ostviertel gelegenen Bennohaus bestehende „Ausbildungsverbund“ macht das Bürgermedienzentrum für Jugendliche so attraktiv: während sich das Personal- und Organisationsamt der Stadt Münster auf der Verwaltungsebene um Ausbildungsverträge, Berufsschulfragen und Prüfungstermine kümmert, übernimmt das auch als Weiterbildungsstätte anerkannte Bürgermedienzentrum mit dem direkt im Haus ansässigen lokalen Fernsehsender „tv münster“ die praktische Ausbildung und die Finanzierung.


Sechs Auszubildende sind derzeit im Bürgermedienzentrum Bennohaus beschäftigt. Fünf davon haben den Ausbildungsgang „Mediengestaltung in Bild und Ton“ gewählt. Seit 2002 und damit am längsten dabei ist die 22-jährige Marie Schmidt. Ihr Ausbildungsschwerpunkt beim Arbeitskreis Ostviertel e.V. ist die europäische Jugendmedienarbeit. Als Redaktionsgruppenleiterin ist sie für die Sendeabwicklung der international ausgerichteten Fernsehmagazine „Visions“ und „Faces“ verantwortlich. Dass der sprichwörtliche „Sprung ins kalte Wasser“ zum Ausbildungsalltag des Bennohauses gehört, hat Marie Schmidt mehr als einmal erfahren. Etwa, als ihr im Sommer 2004 die Ausrichtung eines vierzehntägigen „Jugendmediencamps“ übertragen wurde und sie für 70 Teilnehmer aus 11 Ländern ein Veranstaltungsprogramm mit diversen Video-, Internet-, Foto-  und Radioworkshops auf die Beine stellen musste. Ihr vorläufiges Fazit: „Die drei Jahre im Bürgermedienzentrum sind insofern eine Herausforderung, als sehr viel Eigeninitiative nötig ist.“ Ebenfalls im medienpädagogischen Bereich angesiedelt ist die Ausbildung von Melanie Gierz (23). Bei „tv münster“ koordiniert sie die Redaktionsgruppenarbeit der Fernsehsendung „Lupe“, ein live ausgestrahltes Wissensmagazin für Kinder, sowie das Tiermagazin „Feder, Fell und Pfote“ in Kooperation mit dem Allwetterzoo in Münster. Sie ist auch zuständig für die Technik beim Kinderkanal „i:si“.


Felix Backhaus (23) sieht seinen Schwerpunkt stärker in der technischen Sendeabwicklung als in der Redaktionsarbeit. Er übernimmt beispielsweise die Aufnahmeleitung bei Live-Sendungen, betreut Magazine von der Kameraführung bis hin zur Bildregie, kümmert sich um die Wartung der Kamera- und Schnittplätze und gibt Einführungskurse für die fernsehinteressierten Besucher des Hauses. Die neuen Möglichkeiten „digitaler Sendeabwicklung“ stehen derzeit im Vordergrund der Ausbildung von Tobias Averhaus. (24) Unter dem Stichwort „Live-Streaming“ stellt er in Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten die Plattform dafür bereit, dass Live-Sendungen nicht nur im Lokalfernsehen, sondern zu gleicher Zeit auch im Internet in guter Qualität abrufbar sind.


Die Auszubildenden sind auch in der Projektarbeit des Bennohauses eingebunden.
Ein Projekt besonderer Art macht dem Auszubildenden Felix Backhaus große Freude: im Rahmen des erfolgreichen „Senioren-Migranten-Projektes“ führt er ausländische Senioren an die „Neuen Medien“ heran, vermittelt das technische Handwerkszeug und unterstützt die Produktionsgruppen bei der Erstellung eigener Programmbeiträge. „Toll“ findet er auch, dass er durch die europaweit stattfinden Jugendmedienprojekte des Bennohauses so viele Kontakte im Ausland hat knüpfen können. Alex Müller (30) ist im Bereich der „Radiowerkstatt“ und des „Bürgerfunks“ tätig. Mit spezifischer Hörfunk- und Digitalschnitt-Technik unterstützt er hier die Produktion von Radiobeiträgen in konzeptioneller und redaktioneller Hinsicht.
Ein außergewöhnliches Ausbildungsprofil hat die 21-jährige Ulrike Franke. Am Ende ihrer Lehrzeit im Bürgermedienzentrum Bennohaus nennt sie sich „Kauffrau für audiovisuelle Medien“. Dieser erst seit 1998 angebotene Ausbildungszweig ermöglicht es ihr, den kaufmännischen Bereich mit Lehrinhalten aus dem Mediensektor zu verknüpfen: so gehören medienbetriebswirtschaftliche Kenntnisse ebenso zu diesem neuen Beruf dazu, wie das Wissen um vertragsrechtliche Grundlagen zwischen Medienpartnern oder das Planen, Durchführen und Schneiden von Filmprojekten. Über ihre Ausbildungszeit im Bennohaus sagt sie: „Ich finde es schöner, in einem Betrieb zu lernen, in dem man auch als Auszubildender Verantwortung übernehmen muss“ – eine Einschätzung, mit der sie das Ausbildungsverfahren vor gut einem Jahr für sich entschieden haben dürfte. 

Author: Bürgermedienzentrum Bennohaus Münster
E-Mail: geschaeftsfuehrung2@bennohaus.info

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