Nicht zuletzt durch die wenig erfreulichen Ergebnisse der PISA-Studien hatte das hessische Kultusministerium zu Beginn des Jahres beschlossen, der Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern künftig einen höheren Stellenwert beizumessen. Dies führte dazu, dass Fortbildungsmaßnahmen, an denen die Lehrkräfte bisher freiwillig teilnehmen konnten, ab dem kommenden Schuljahr für alle zur Pflicht werden.
Konkret müssen nun alle Lehrkräfte im Jahresablauf anhand eines Punktekontos die Teilnahme an geeigneten Fortbildungsmaßnahmen nachweisen. Das vom Kultusministerium geschaffene „Institut für Qualitätsentwicklung“ akkreditiert, nach vorgegebenen Kriterien, sowohl die Anbieter solcher Maßnahmen als auch die Maßnahmen selbst.
Den Offenen Kanälen in Hessen, die sich schon immer auch der Kooperation mit Schulen und Lehrkräften verschrieben hatten, eröffnet sich damit zwar kein neues Betätigungsfeld, aber es stellt ihre Bemühungen, mit den eigenen Angeboten möglichst viele Multiplikatoren aus dem Bildungsbereich zu erreichen, auf eine ganz neue, fruchtbare Basis. Schließlich war es in der Vergangenheit eher schwierig, Lehrerinnen und Lehrer außerhalb ihres Unterrichts für die Arbeit mit Medien zu gewinnen.
Dass dies nun anders ist, zeigte sich bereits bei der ersten akkreditierten Fortbildungsmaßnahme, die der Offene Kanal Gießen im Juni durchführte. Ohne übertriebene Akquise fanden sich 36 Lehrerinnen und Lehrer ein, die die Nachmittagsveranstaltung „Versteckte und offene Botschaften von Talkshows“ mit Interesse verfolgten und dabei vermittelt bekamen, wie sie den behandelten Stoff später selbst in ihren Unterricht integrieren können.
Natürlich werden weitere Angebote für Fortbildungsmaßnahmen folgen, und das nicht nur in Gießen, sondern in allen Offenen Kanälen in Hessen.
Author: Offener Kanal Gießen
E-Mail: okgiessen@lpr-hessen.de