Die Ergebnisse der zweijährigen Kooperation zwischen dem Bürgermedienzentrum Bennohaus in Münster und neun weiteren Organisationen aus Deutschland, den Niederlanden, Polen, Norwegen und Schweden im Rahmen des Projekts EU-Medientrainer konnten jetzt auf einer internationalen Konferenz an der Katholischen Universität im polnischen Lublin präsentiert werden.
Organisiert von der Nowy-Staw-Stiftung Lublin und der Organisation der Selbsthilfe für Nichtregierungsorganisationen LOS, bot die Konferenz ein Forum für Wissenschaftler, Politiker, Journalisten und andere Medieninteressierte, sich über das gemeinsame Leonardo-Projekt zu informieren.
Gefördert durch das Programm Leonardo-da-Vinci der Europäischen Union entwickelten die zehn Institutionen ein neues Ausbildungskonzept der europäischen Bürgermedienarbeit für Trainerinnen und Trainer aus fünf Ländern. Basierend auf den je verschiedenen Erfahrungen im Bereich der Bürgermedien entwarfen sie dabei diverse Fortbildungsbausteine, durch die Honorarkräfte und ehrenamtliche Mitarbeiter die Fähigkeit erwerben, Jugendliche, Migranten, Senioren und Andere im Bereich der Medienarbeit aus- und fortzubilden.
Die Konferenz in Lublin bildete nun den Abschluss des EU-Medientrainer-Projekts, machte aber zugleich seine Zukunftsperspektiven deutlich. „Wir möchten das Konzept ‚EU-Medientrainer‘ für jeden verwendbar machen und es auch in Osteuropa verbreiten“, erklärte der Geschäftsführer des Bürgermedienzentrums Bennohaus, Dr. Joachim Musholt. Als Grundlage dafür könne das neu veröffentlichte EU-Medientrainer-Handbuch dienen, das Anweisungen zur praktischen Verwirklichung der Fortbildungsmodule gibt.
Zudem verwies Musholt darauf, dass der während der Projektarbeit neu gegründete Verein „Youth4media Network e.V.“ und das neue europäische Mediennetzwerks „Open Channels for Europe e.V.“ eine gute Grundlage für nachhaltige Zusammenarbeit böten. Hier würden die Internetseiten www.eu-mediatrainer.com und www.youth4media.com als interne Kommunikationshilfe und Informationsquelle für Außenstehende dienen.
Der Leiter des Projekts Benedikt Althoff vom Offenen Kanal TV-Münster erläuterte auf der Konferenz bisherige Erfolge der Jugendlichen, die sich nach Beendigung der Ausbildung bereits EU-Medientrainer nennen dürfen: „Die Qualifizierungsmaßnahme ‚EU-Medientrainer‘ hat gezeigt, dass wir auf diese Weise Bürger für die aktive Medienarbeit gewinnen können. Sie motiviert dazu, sich an der öffentlichen Meinungsbildung mit eigenen Beiträgen zu beteiligen.“
Auf die zukünftigen Möglichkeiten der Fortbildungsmaßnahme deutete vor allem die Tatsache, dass zahlreiche Bürger aus der Ukraine und Weißrussland an der Konferenz teilnahmen. „Wir möchten in den Prozess der Europäisierung integriert werden. Die Qualifizierung unserer Bürger und die Kooperation mit europäischen Organisationen sind wichtige Schritte in diese Richtung“, sagte ein weißrussischer Konferenz-Teilnehmer. In Polen hat das Projekt bereits Wurzeln geschlagen. Hier gründeten die Nowy-Staw-Stiftung und die LOS-Organisation ein Bürgermedienzentrum nach Vorbild des Bennohauses. Ein nächster Schritt soll dann eine solche Gründung im norwegischen Kristiansand sein.
Author: Bürgermedienzentrum Bennohaus Münster
E-Mail: geschaeftsfuehrung2@bennohaus.info