Sie sind völlig unterschiedlich: jung und älter, Mann und Frau, studieren, haben das Erwerbsleben hinter sich, wollen ihre Lebenserfahrung weitergeben oder sich neu orientieren. Völlig unterschiedlich sind sie und doch verbindet sie etwas: sie engagieren sich in den „Generationenübergreifenden Freiwilligendiensten“ (GüFd), die das Bistum Trier erstmals seit diesem Herbst anbietet. Kirchliche und caritative Einrichtungen stellen den Teilnehmern der GüFd Einsatzplätze zur Verfügung, in denen diese Sinnvolles tun können. Am 13. Dezember berichteten vier Menschen in Trier von ihren Motivationen und ersten Erfahrungen.
Da ist zum Beispiel Bernd Schuch aus Trier. Der 41-Jährige ist restlos begeistert von dem Projekt. Im Jugendzentrum Exzellenzhaus in Trier kümmert er sich um Kinder und Jugendliche, betreut sie bei den Hausaufgaben oder in der Freizeit. Bernd Schuch hofft, dass sich für ihn über die GüFd neue berufliche Perspektiven eröffnen. Nach drei Bandscheibenvorfällen kann er weder im gelernten Beruf als Metzger noch in anderen Berufen arbeiten, die große körperliche Anstrengungen erfordern. Da er aber gerne mit Menschen zu tun hat, war es für ihn keine Alternative, „perspektivlos zu Hause zu sitzen.“ Das gilt auch für Anke Kruse. Die junge Frau aus Andernach hat gerade ihre Ausbildung zur Erzieherin erfolgreich abgeschlossen, fand aber keine Anstellung. Nun nimmt sie an den GüFd teil, um berufliche Erfahrungen zu sammeln und so die Chancen auf eine Anstellung zu erhöhen. In der Spiel- und Lernstube in Weißenthurm betreut sie Grundschulkinder, von denen viele aus einem schwierigen sozialen Umfeld kommen. Ihr macht die Arbeit ebenso viel Freude wie Veit Graef aus Trier. Der junge Mann studiert Philosophie und Italienisch. Nun macht er ein Semester Pause von der Uni und engagiert sich stattdessen im Familienentlastenden Dienst und in der Tagesförderstätte der Lebenshilfe. Er will so feststellen, ob der Beruf als Erzieher eine Alternative für ihn sein könnte. Im Rahmen seines Dienstes betreut er Menschen mit Behinderung. Auch Veit Graef gefällt sein Einsatz sehr gut: „Durch die Arbeit mit den Menschen mit Behinderung kann man den fürsorglichen Blick für die Bedürfnisse anderer Menschen gut lernen.“ Die vorhandene Zeit sinnvoll nutzen und die eigenen Lebenserfahrungen an andere Menschen weitergeben, so beschreibt Lucas Waagmester, ‚Senior‘ in der Runde der Freiwilligen, seine Motivation für die GüFd. Nach einem langen Erwerbsleben als selbstständiger Fernsehtechniker engagiert er sich nun beim Offenen Kanal, dem Bürgerfernsehen in Trier. Zurzeit erlernt er noch das Handwerkszeug des Filme-Machens und will dieses dann nutzen, um „die vielen schönen und wichtigen Sachen, die es gibt, an die Menschen weiter zu geben.“
Für Georg Hennes und Kerstin Hammer von den Sozialen Lerndiensten im Bistum Trier zeigen die ersten Erfahrungen, dass das Projekt „GüFd“ für Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenszusammenhängen geeignet sein kann. „Neben der großen Bandbreite an Einsatzfeldern ist der große Vorteil der, dass auch der zeitliche Umfang und die Dienstdauer sehr flexibel gestaltet werden können“, sagen sie. Besonderen Wert lege man beim Bistum auch auf regelmäßige Fortbildungstage und eine qualifizierte Anleitung und Begleitung.
Wer sich näher über das Angebot der Generationenübergreifenden Freiwilligendienste informieren will, kann das im Internet unter www.soziale-lerndienste.de oder unter Tel. 06 51-7105-201; E-Mail: generationen@soziale-lerndienste.de
Author: Bistum Trier
E-Mail: scholer@oktrier.de