Gießen: OK-Mitarbeiter im Gefängnis!

Seit acht Wochen sehen zwei Mitarbeiter des Offenen Kanals Gießen die Welt durch die Gitter der Justizvollzugsanstalt Rockenberg. Zumindest temporär, denn sie sind keine Häftlinge, sondern sie betreuen ein Video-Projekt mit jugendli-chen Insassen der Vollzugsanstalt in der Nähe von Friedberg.
Die Idee entstand durch den guten Kontakt zu einem langjährigen Nutzer des OK, der dort als Justizvollzugsbeamter tätig ist. Er ebnete auch die bürokrati-schen Hürden, um das Projekt zu ermöglichen. Sieben Jugendliche, die kurz vor ihrer Entlassung stehen und daher so genannte „Vollzugslockerungen“ genießen, arbeiten an einem Video über ihren Haftalltag und ihre besondere Lebenssituation. Mehrfach waren sie dazu bereits mit Betreuern beim OK Gießen zu Gast, wo sie die Grundlagen des Filmens und Schneidens erlernen konnten.

In der Vollzugsanstalt selbst wird das Filmmaterial aufgenommen. Dabei werden sie fallweise von Mitarbeitern des OK unterstützt, die dazu natürlich auch „hinter Gitter“ müssen.


Ein solches Projekt ist in Hessen bislang einzigartig. Es findet im Rahmen der Zielsetzung Offener Kanäle statt, den präventiven Jugendmedienschutz durch praktische Medienarbeit zu ergänzen, kann aber zugleich auch als Resozialisierungsmaßnahme angesehen werden. Durch die filmerische Auseinandersetzung mit ihrem Schicksal werden die Jugendlichen zur kritischen Reflexion ihres Werdegangs angeregt, und die notwendige Arbeit im Team unterstützt positives Sozialverhalten. Der fertige Film wird im Februar 2006 im Offenen Kanal Gießen zu sehen sein.

Author: Offener Kanal Gießen
E-Mail: okgiessen@lpr-hessen.de

Kommentare sind geschlossen.