Journalisten-Ausbildung bei Radio RheinWelle

Bereits seit mehreren Jahren werden bei Radio RheinWelle 92,5 in regelmäßigem Turnus Sendungen ausgestrahlt, die von Studenten der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz gestaltet werden. Nun sind dies nicht Studenten beliebiger Studiengänge, vielmehr gestaltet der journalistische Nachwuchs diese Sendungen, die eine Art Abschluss- oder Semesterklausur darstellen: Immer wieder bei Radio RheinWelle zu Besuch ist das Journalistische Seminar sowie das Mainzer Medieninstitut.

 

Der Masterstudiengang Journalismus an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz löst den früheren Aufbaustudiengang Journalistik ab, der 1978 zusammen mit dem Journalistischen Seminar eingerichtet wurde. Er bietet eine wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Ausbildung für eine journalistische Berufskarriere in allen Medien.
Das Studium dauert vier Semester und wird mit dem akademischen Grad eines Masters of Arts abgeschlossen. Zugangsvoraussetzung ist eine erfolgreich absolvierte, zweitägige Eignungsprüfung, bei der Wissen, Meinung und Originalität im Mittelpunkt stehen, außerdem muss innerhalb von 3 Stunden zu einem Generalthema auf 60 Zeilen Stellung genommen werden. Desweiteren wird eine rasche Auffassungsgabe getestet sowie die Fähigkeit, schnell zu lesen und zwischen Wichtigem und Unwichtigem zu unterscheiden.

Zu den Absolventen zählen Studenten der verschiedensten Studienrichtungen. Ihnen wird der Journalismus anhand fünf verschiedener Module vermittelt: Von den Grundlagen des Journalismus über Print- und Onlinejournalismus, Fernseh- und Radiojournalismus bis hin zu Kommunikations- und Medienwissenschaften.

 

Für viele Berufszweige ist Multimediakompetenz heutzutage ein Muss. Damit einher geht ein erhöhter Bedarf an Juristen und Mitarbeitern, die über spezielle medienrechtliche Qualifikationen verfügen. Trotz seiner immer größer werdenden Bedeutung ist das Medienrecht an des meisten Universitäten jedoch auf einzelne Veranstaltungen beschränkt. Der Europäisierung des Rechts wurde zwar durch zahlreiche Aufbau- und Weiterbildungs-Studiengänge bereits Rechnung getragen, für den Bereich des Medienrechts gab es bisher jedoch noch keine vergleichbare Weiterbildung. Diese Lücke soll der Weiterbildungsstudiengang Medienrecht an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz als neues – und bundesweit bisher einziges – Angebot einer umfassenden Ausbildung im Medienrecht schließen. Absolventen der Rechts- bzw. Wirtschaftswissenschaften können Kenntnisse in den verschiedenen Bereichen des Medienrechts erwerben oder vertiefen. Aber auch Berufstätigen, die bereits seit einigen Jahren im Medienbereich tätig sind, bietet der Studiengang eine Aktualisierung ihres Wissens auf dem sich ständig wandelnden und fortentwickelnden Rechtsgebiet.

 

Seit Jahren eine wichtige Stütze der genannten Studiengänge ist Axel Buchholz. Bei Radio und Journalistik-Menschen ist er gewiss kein Unbekannter: bekleidete er doch bis 2002 beim Saarländischen Rundfunk den Posten des Chefredakteurs und stellvertretenden Programmdirektors Hörfunk. Er war u. a. Wellenchef bei SR 1 Europawelle und verantwortete viele Jahre als Reporter, Redakteur und Moderator politische Magazinsendungen. Doch dessen nicht genug, kann das Multitalent auch auf Mitarbeit im Fernsehen, bei einer Nachrichtenagentur und bei diversen Zeitungen verweisen.

Seinen Ruf als „Radio-Mentor“ begründete er nicht zuletzt als Mit-Herausgeber und Co-Autor mehrerer Sachbücher und vor allem der Lehrbücher „Fernseh-Journalismus“ sowie „Radio-Journalismus“. Letzteres trägt den Untertitel „Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis im Hörfunk“, erscheint inzwischen in der achten Auflage und hat längst seinen festen Status als Standardwerk im Journalismus-Lehrbetrieb.

 

Seit dem Ende seiner Berufslaufbahn beim Saarländischen Rundfunk ist der inzwischen 67jährige Honorarprofessor an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und wird als Dozent für praktischen Journalismus an Universitäten und Journalistenschulen gerufen. Auch andere Einrichtungen der journalistischen Aus- und Fortbildung greifen gerne auf seine vielfältige Erfahrung zurück. In einem Alter, in dem andere längst auf der Parkbank den Tag genießen, ist Axel Buchholz noch als Referent und Trainer bei In-House-Seminaren mehrerer Rundfunkanstalten unterwegs. Sobald Prof. Axel Buchholz seine Studenten theoretisch, aber auch in den nagelneuen digitalen Hörfunk-Studios des Journalistischen Seminars unter seine Fittiche genommen hat, gestalten die Studenten sozusagen als Abschlussarbeit eine Hörfunksendung, die im Live-Programm von Radio RheinWelle ausgestrahlt wird.

 

Um die (noch) radio-unerfahrenen Studenten bereits vor der eigentlichen Live-Sendung der Technik von Radio RheinWelle näher zu bringen, trifft man sich stets vor der eigentlichen Live-Sendung zu einer „Generalprobe“. An diesem Tag erfolgt zunächst ein Überblick über die notwendige Studiotechnik, anschließend wird die geplante Sendung sozusagen als Trockenübung durchgespielt.
Bei diesen Generalproben wird eines deutlich: Im Gegensatz zu den zwar mit hohem Engagement, jedoch nur in der Freizeit Tätigen von Radio RheinWelle steckt hinter der ein- bzw. zweistündigen Livesendung eine wochenlange (!) Vorbereitung. Beiträge, die später per MD oder CD in die Sendung einfließen, werden minutiös und mit hohem Augenmerk auf Detailgenauigkeit erstellt. Da die Studenten kein 24-Stunden-Programm verantworten müssen, können (und müssen) sie selbstverständlich ihr Augenmerk auf diese eine Sendung legen.

 

Durch die Zusammenarbeit mit den Studentengruppen von Prof. Buchholz profitieren beide Seiten: einerseits werden durch die praktische Erfahrung und die Routine von Radio RheinWelle die Studenten in die Lage versetzt, eine Live-Sendung im Hörfunk zu übertragen. Andererseits kann Radio RheinWelle viel von dem theoretischen Gerüst aufnehmen, mit dem die Studenten angefüllt sind und das sie voll in ihre Sendungen einbringen.

In dieser Hinsicht sind sowohl das Journalistische Seminar und das Mainzer Medieninstitut als auch Professor Axel Buchholz immer wieder gern gesehene Gäste in den Wiesbadener Studios von Radio Rhein Welle 92,5.

Author: Radio Rhein Welle 92,5
E-Mail: rheinwelle-info@web.de

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