700.000 Niedersachsen sehen/hören Bürgersender

Bürgerrundfunk ist eine feste und etablierte Größe in der niedersächsischen Medienlandschaft.

Denn mehr als 700.000 Menschen hören oder sehen den lokalen Bürgersender ihrer Region. Sie gehören zum so genannten „Weitesten Seher- bzw. Hörerkreis“. Die Tagesreichweite liegt bei rund 70.000 Hörern bzw. Sehern.

 

Zu diesem Ergebnis kommt das Bielefelder Umfrageinstitut TNS-Emnid. Es hat im Auftrag der NLM vom 4. September bis 31. Oktober 2006 repräsentativ 9.000 Personen nach der Nutzung und Akzeptanz des niedersächsischen Bürgerrundfunks befragt. Je Programm bzw. Sendegebiet wurden 500 deutschsprechende und mindestens 14 Jahre alte Personen telefonisch interviewt. Ziel der Untersuchung ist es zum einen, die aktuelle Position des nichtkommerziellen Bürgerrundfunks im Konkurrenzumfeld der anderen Medien zu bestimmen. Die ermittelten Daten, die auch für die Programmentwicklung und die Stärkung der lokalen Unterstützung relevant sind, sollen andererseits der NLM Entscheidungshilfen hinsichtlich der aktuellen Lizenzverlängerungen geben.

 

15 Prozent der Bevölkerung in den Verbreitungsgebieten der niedersächsischen Bürgerradios – das entspricht ca. 430.000 Personen – gehören zum „Weitesten Hörerkreis“ (WHK). Das Programm wurde also innerhalb der letzten 2 Wochen vor der Befragung gehört. Sechs der 13 Bürgerradios erreichen mindestens ein Viertel der Bevölkerung ihres Gebiets (Radio Aktiv aus Hameln und Radio Ostfriesland sogar mehr als ein Drittel). Vier Bürgerradios erreichen zwischen zehn und zwanzig Prozent der Bevölkerung im WHK. Drei Radios erreichen weniger als fünf Prozent der Bevölkerung, darunter Radio Flora aus Hannover. Die Tagesreichweite („Hörer gestern“) liegt landesweit bei durchschnittlich etwas über zwei Prozent, wobei Radio Aktiv mit über neun Prozent den ersten Platz einnimmt.

 

Zum „Weitesten Seherkreis“ des Bürgerfernsehens gehören durchschnittlich 13 Prozent der Bevölkerung in den Kabelhaushalten der Verbreitungsgebiete. Das sind ca. 285.000 Personen ab 14 Jahren. Die Quoten reichen von zehn Prozent für TV 38 (Wolfsburg/Braunschweig) über 16 Prozent für h1 (Hannover) bis 28 Prozent für o-eins (Oldenburg). Je höher das lokale Interesse ist, umso eher wird Bürgerfernsehen genutzt, stellte TNS-Emnid fest.

Detaillierte Ergebnisse sind auf der NLM-Homepage veröffentlicht (www.nlm.de).

Author: NLM / Dr. Klaus-Jürgen Buchholz
E-Mail: buchholz.nlm@t-online.de

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