Offenbach: Aus dem Drama wird ein Film

Das Medienprojektzentrum Offener Kanal Offenbach/Frankfurt hat sich, in Kooperation mit der Albert-Einstein-Schule Maintal, in eine muntere Produktionsstätte verwandelt: Während Mara und Julia im Studio die Kameras einrichten und Robin in der Regie eingearbeitet wird, geht die Darmstädter Schauspielerin Mandy Müller mit den beiden Moderatoren Linda und Max noch einmal die Szenen durch. Gleichzeitig werden sie von Marlena und Lilith geschminkt. Währenddessen verwandelt die dritte Gruppe einen Schnittraum in einen weiteren Drehort, und die vierte probt mit einer engagierten Mutter Szenen für den Außendreh.

 

Seit November 2006 beschäftigen sich 22 Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren mit Theater, Film und Literatur. Das Projekt ist für den Unterricht am Nachmittag konzipiert und soll die Lesekompetenz der Schüler fördern. Im 21. Jahrhundert bezieht sich „Lesen“ jedoch nicht nur auf Bücher, sondern bedeutet vor allem auch, Medieninhalte zu verstehen und Möglichkeiten wie Unterschiede der vorhandenen Medien zu begreifen.
Die medienpädagogische Zielsetzung der beiden Kooperationspartner ist am eindeutigsten mit „Förderung von Medien- und Lesekompetenz“ beschrieben.
Grundlage bildet ein Drama, das zu Beginn mit den Jugendlichen gelesen und bearbeitet wurde und nun in ein Theaterstück mit eingespielten Videosequenzen und in einen Film übersetzt wird. Die Reaktionen nach dem ersten Lesen reichten von „langweilig“ bis „gefällt mir gut“. In der praktischen Arbeit entdeckten die Schüler für sich, dass ein literarischer Text Freiräume für eigene Phantasien und Bilder bietet.
Das Projekt ist in vier Phasen aufgeteilt.
Vorbereitungsphase: Grundlagen des Schauspiels; Einführung in Fernsehtechnik; praktische Übungen.
Zweite Phase: Entwicklung von Drehbuch und Textfassung für das Theaterstück; Bestimmung der Drehorte; Rollenverteilung; Aufnahme erster Szenen.
Dritte und aktuelle Phase: Parallelarbeit an unterschiedlichen Stationen, die im Mai zu einer heißen Phase wird, denn Film und Theaterstück müssen bis zur Premiere am 26. Juni fertig sein. In dieser Kompaktphase bekommen Theaterstück und Film den letzten Schliff.


Ein solches Projekt verlangt großen organisatorischen Aufwand und wäre ohne die gute und intensive Zusammenarbeit von Schule, Schauspielerin und Medienprojektzentrum undenkbar. Durch den langen Zeitraum ist ein intensives Vertrauensverhältnis entstanden. Die Jugendlichen haben einen kritischen Blick auf die Medien entwickelt und diskutieren selbst in den Pausen angeregt über Produktionen, die sie im „großen“ Fernsehen gesehen haben.
Nach der Premiere wird das Projekt mit einer Reflexionsphase abgeschlossen. Dabei werden die einzelnen Medien und der gemeinsame Arbeitsprozess unter die Lupe genommen: Was ist aus dem Drama geworden? Welche Möglichkeiten der Umsetzung bietet der Film, welche das Theater? Was passiert, wenn unterschiedliche Medien in einer Produktion gemischt werden?
Zum Abschluss des achtmonatigen Projekts findet vor den Sommerferien eine große öffentliche Präsentation in der Schule statt.

Author: Medienprojektzentrum OK Offenbach/Frankfurt
E-Mail: mok-offenbach-frankfurt@t-online.de

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