Pressemitteilung
Nr. 42/2007/de
Abschlussbericht der FH Kaiserslautern liegt vor
Erste technische Grundlagen zur Digitalisierung des
UKW-Hörfunks geschaffen
Ludwigshafen, 13. November 2007
Die Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz und die FH Kaiserslautern haben erstmalig grundlegende Ergebnisse aus einer umfassenden Laboruntersuchung über den technischen Rahmen zum störungsfreien Einsatz von DRM+ und HD-RadioTM im UKW-Bereich veröf¬fentlicht. Damit wurde grünes Licht für die anstehenden Feldversuche mit diesen Systemen in Deutschland gegeben.
In der Diskussion über die künftige Digitalisierung des UKW-Hörfunks wer¬den z. Z. zwei konkurrierende Systeme gehandelt: HD-RadioTM und DRM+. Beide Systeme sind aber in Deutschland nicht einsetzbar, da es bislang keine gesicherten Aussagen über die technischen Werte zum Betrieb dieser Systeme ohne Störungen auf bestehende Sendernetze gab.
Die FH Kaiserslautern hatte seit Frühjahr 2007 beide Systeme auf ihre potentielle Störwirkung gegenüber den bestehenden UKW-Hörfunknetzen und gegenüber den benachbarten Funkdiensten (Behörden und Organisati¬onen mit Sicherheitsaufgaben sowie dem Flugfunk) untersucht. Messingeni¬eure der Bundesnetzagentur unterstützten die Messungen und bestätigten deren Richtigkeit.
In diesem Auftrag, der von der LMK erteilt wurde, die federführend in diesem Projekt auch für die DLM handelte, wurden folgende Ergebnisse er¬mittelt:
o HD-RadioTM ist für den US-amerikanischen Markt standardisiert worden und erfüllt nicht die europäischen Normen für das Sendesignal. Ein regu¬lärer Einsatz in Deutschland ist deswegen formal ausgeschlossen. Tech¬nisch gesehen ist HD-RadioTM aber prinzipiell mit dem UKW-Umfeld ver¬träglich, wobei Störungen gerade in den 200 KHz-Abständen auftreten.
o DRM+ erfüllt die europäischen Sendenormen und ist mit einer Bandbreite von knapp unter 100 kHz konform zum UKW-Raster. DRM+ kann flexibel zur Umstellung einzelner analoger UKW-Sender oder zum Betrieb neuer digitaler Sender prinzipiell in das UKW-Umfeld eingeplant werden. Eine europäische Standardisierung soll 2008 erfolgen.
Author: Barbara Bayer
E-Mail: bayer@lmk-online.de