Podknast.de

Podknast.de“: Ansichten und Einsichten aus dem Jugendarrest – Gemeinsames Projekt von JAA Düsseldorf, Landesanstalt für Medien NRW (LfM) und Justizministerium Nordrhein-Westfalen

 

Mit einem gemeinsamen Medienprojekt wollen die Jugendarrestanstalt (JAA) Düsseldorf, die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen  (LfM) und das nordrhein-westfälische Justizministerium Neuland betreten.

„Mit www.podknast.de sind zum ersten Mal im deutschen Arrestvollzug Podcasts von Arrestanten aufgenommen worden. Die Podcasts sollen einen Einblick in den Alltag der JAA Düsseldorf, vor allem aber auch in die Gründe für die Arrestverbüßung durch die Arrestanten und deren Gedanken während der Arrestzeit vermitteln“, sagte Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter heute (Freitag, 25. April 2008) anlässlich der Präsentation des Projekts in der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) in Düsseldorf.

 

Mit den Podcasts wolle die JAA die Jugendlichen dazu bewegen, sich mit sich selbst, ihrer Geschichte, aber auch mit ihrem kriminellen Verhalten und den Ursachen auseinander zu setzen. Zugleich solle die Öffentlichkeit über das Leben und den Tagesablauf in einer (Jugend-) Arrestanstalt informiert werden, indem die Podcasts inhaltlich dort weitermachten, wo das „Gerichtsfernsehen“ aufhöre.

 

„Die authentischen Ton-Zeugnisse der Arrestanten sollen eine Zielgruppe ansprechen, die wir mit den herkömmlichen Medien nicht erreichen“, so die Ministerin weiter. „Deshalb ist es von Bedeutung, dass die Arrestanten selbst ihren Alltag und die Umstände ihres Aufenthaltes mit eigenen Worten und in ihrer Sprache wiedergeben. Die vor allem jungen Hörer sollen über die Podcasts erkennen, dass es nicht erstrebenswert ist, im Arrest zu sitzen und sie alles daran setzen sollten, gar nicht erst dorthin zu kommen.“

 

Die Ministerin dankte der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen für die wertvolle Unterstützung des Projekts.

 

„Wir erachten dieses Pilotprojekt als einen möglichen Ansatzpunkt, die Medienkompetenz einer Zielgruppe zu fördern, die wir sonst mit medienpädagogischen Maßnahmen kaum erreichen. Die Erstellung von Podcasts gibt den Jugendlichen einen Einblick in mediale Produktionsprozesse. Sie setzen sich hierbei mit ihren Themen auseinander und lernen, diese inhaltlich und technisch für ein Publikum aufzubereiten“, sagte Dr. Jürgen Brautmeier, Stellvertreter des LfM-Direktors. Vielleicht gebe „Podknast“ den Jugendlichen Anregungen, auch zukünftig Medienproduktionen als Mittel zu nutzen, um ihre Lebenssituation, ihre Gefühle und Meinungen auszudrücken. Verschiedene medienpädagogische Einrichtungen oder auch Bürgermedien in NRW bieten hierfür entsprechende Unterstützungen an, so Brautmeier weiter.

 

Kontakt bei Rückfragen:
Justizministerium NRW: Ulrich Hermanski, Telefon (0211) 8792-255
E-Mail: pressestelle@jm.nrw.de. Die NRW-Justiz im Internet: www.justiz.nrw.de

Author: Dr. Peter Widlok
E-Mail: pwidlok@lfm-nrw.de

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