Medieneinsatz im Unterricht

Medieneinsatz im Unterricht – Studierende der Uni Mainz erproben didaktische Einsatzmöglichkeiten des Handys

 

„Das Handy für den Unterricht einsetzen?“ – für die meisten Lehrkräfte ist dies eine fast unmögliche Vorstellung. Und auch viele Schülerinnen und Schüler möchten nicht, dass ihr „bestes Stück“ für so banale Dinge wie Unterricht eingesetzt wird.

 

Dem Handy als multifunktionalem Medienwerkzeug stehen also beide Seiten sehr skeptisch gegenüber. Auch in dem Seminar „Medieneinsatz im Unterricht“ an der Uni Mainz wissen die Studierenden noch nicht recht viel mit dem Handy als Unterrichtswerkzeug anzufangen. Die Medienpädagogin Maren Risch von Mainzer Team von medien+bildung.com gGmbH erprobt in diesem Semester die didaktischen Einsatzmöglichkeiten von Medien im Unterricht. Nach der klassischen Trickfilmarbeit mit der Video- oder Fotokamera steht nun das Handy auf dem Programm.

 

„Das Handy ist für die Schüler/-innen ein faszinierendes Gerät – und die wenigsten Jugendlichen benutzen es ausschließlich zum Telefonieren“, weiß die Pädagogin. Die tägliche Arbeit in den Medien-AGs in Mainzer Ganztagsschulen ermöglicht ihr einen praxisnahen Einblick in die Mediennutzung der Schüler/-innen. An vielen Schulen ist das Handy generell verboten und muss ausgeschaltet bleiben. In den Hosentaschen werden die Statussymbole aber wie persönliche Schmuckstücke stets am Körper getragen.

Negative Schlagzeilen wie das  „Happy Slapping“, also das Filmen von Schlägereien oder das Versenden von Tasteless-Darstellungen (z.B. Nahaufnahmen von Unfallopfern) haben dem Medium Handy innerhalb der Schule einen schlechten Ruf eingebracht. Die momentane Antwort darauf ist meist ein Handyverbot auf dem Schulgelände. Verbote allein können aber weder einen kompetenten Umgang fördern, noch das Problem aus der Welt schaffen. Schüler/-innen brauchen die Möglichkeit auch innerhalb der Schule über ihre Medienerfahrungen mit dem Handy zu sprechen und neue Ideen dazu umzusetzen. Schließlich bieten Foto-, Videofunktionen und Co. kreative Arbeitsmöglichkeiten und können im Unterricht als Werkzeug eingesetzt werden.

Die Lehramtsstudentin Nina Uhl hat bereits erste praktische Erfahrungen mit dem Cellcast gemacht und bereitet nun eine Handy-Schnitzeljagd für ihre Kommilitonen vor. Sie sieht bereits jetzt verschiedene Möglichkeiten, das Handy als multimediales Werkzeug in Ihrem Unterricht einzusetzen. „Für den Deutsch- und Englischunterricht kann ich mir sehr gut vorstellen, die Schüler/-innen „Elfchen“ schreiben zu lassen, um diese anschließend zu cellcasten. Schließlich wird das Handy in naher Zukunft auch leicht mit den Funktionen des Laptops konkurrieren können. Ein kompetenter Umgang mit diesem Medium ist deshalb wichtig.“, sagt Nina. Dabei möchte sie die Risiken aber nicht unter den Tisch fallen lassen.

 

Am Donnerstag, dem 12.06.2008 werden die Studierenden aus dem Seminar „Medieneinsatz im Unterricht“ ihre ersten Erfahrungen mit dem Handyeinsatz machen. In Form einer Handy-Schnitzeljagd werden sie sich mit den Nutzungsgewohnheiten von Jugendlichen, technischen und pädagogischen Maßnahmen und deren Umsetzung im Unterricht vertraut machen. Zwei Gruppen werden insgesamt 14 Stationen in der Mainzer Neustadt mit Hilfe des GPS-Handys ablaufen und dabei Aufgaben zum Thema erledigen. Die Ergebnisse sind auf der Seite www.cellcast.de im „Handycast“ zu hören und stehen zum Download bereit. Dieses mediendidaktische Experiment soll zukünftig auch als ein Baustein für Studientage von medien+bildung.com für Lehrer/-innen ausgearbeitet werden.

 

medien+bildung.com gGmbH ist eine Tochtergesellschaft der Landeszentrale für Medien und Kommunikation in Ludwigshafen und ist spezialisiert auf Praxisprojekte für Radio, Fernsehen und Multimedia. medien+bildung.com verantwortet u. A. Medien-AGs in 40 rheinland-pfälzischen Ganztagsschulen.

 

Bei Fragen zum Thema: Maren Risch, risch@medienundbildung.com, 0176 – 64 60 57 63

 

Presse-Ansprechpartner:

 

Hans-Uwe Daumann

stv. Geschäftsführer

Leiter Haus der Medienbildung

 

(0621) 5202258

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daumann@medienundbildung.com

Author: Hans-Uwe Daumann
E-Mail: daumann@medienundbildung.com

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