Bundesregierung unterstützt „klicksafe“-Schulaktion gegen Cyber-Mobbing
Das Thema Internetsicherheit gewinnt weltweit an Bedeutung. Entsprechend große Aufmerksamkeit erfährt der heutige, in mehr als 50 Ländern veranstaltete SAFER INTERNET DAY, zu dem in Deutschland die EU-Initiative „klicksafe“ aufgerufen hat. Zahlreiche Initiativen, Medien, Unternehmen, On-line-Communities und Computernutzer beteiligen sich an dem Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet. Auch die Bundesregierung unterstützt dieses Engagement, betonte Kulturstaatsminister Bernd Neumann anlässlich der „klicksafe“-Pressekonferenz in Berlin.
Rund um den Globus steht das Thema „Sicherheit im Internet“ heute im Fokus. Auch in ganz Deutschland sind Bildungs-einrichtungen, Initiativen und Unternehmen für den jährlich stattfindenden Aktionstag im Einsatz. Das Angebot reicht von Konferenzen, Workshops und Informationsveranstaltungen über Wettbewerbe bis zu Online-Aktionen. Mit einer großen Schulaktion rückt „klicksafe“ das so genannte Cyber-Mobbing in den Vordergrund: Immer mehr Schülerinnen und Schüler sind im Alltag mit Mobbing-Attacken via Handy und Internet konfrontiert. Bundesweit arbeiten mehrere hundert Schulen mit dem neuen „klicksafe“-Unterrichtsmaterial und machen sich mit Selbstverpflichtungserklärungen gegen „Cyber-Mobbing“ stark. Vorgestellt wurde die Aktion am Vormittag bei der „klicksafe“-Pressekonferenz am Berliner John-Lennon-Gymnasium mit Staatsminister Bernd Neumann, Beauftragter für Kultur und Medien der Bundesregierung (BKM). „Unser Anliegen ist es, gerade jungen Internetnutzern einen kompetenten und kritischen Umgang mit Onlinemedien zu vermitteln, sie für die problematischen Bereiche des Internet zu sensibilisieren und dadurch ihre Medienkompetenz zu fördern“, erklärte Bernd Neumann: „Wir müssen Kinder durch präventive Maßnahmen wie altersgerechte Internetbereiche davor bewahren, bei der Nutzung von neuen Medien mit bedenklichen Inhalten konfrontiert zu werden.“
„klicksafe“ sieht „Social Community“-Anbieter mit in der Pflicht
Insbesondere die so genannten sozialen Netzwerke im Internet sind im Kampf gegen das Cyber-Mobbing gefordert. Immer wieder werden diese Kommunikationsplattformen gezielt dazu missbraucht, unliebsame Mitschüler, Kollegen oder Nachbarn öffentlich an den Pranger zu stellen. Hier sehen die „klicksafe“-Verantwortlichen bei den Landes-medienanstalten aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen dringenden Handlungsbedarf: „Die Anbieter so genannter sozialer Netzwerke haben die Pflicht, ihre Nutzer umfassend zu informieren – nicht nur darüber, was verboten ist, sondern auch darüber, was unerwünscht ist oder nicht geduldet wird“, sagt Manfred Helmes, Direktor der Landeszentrale für Medien und Kommunikation, Rheinland-Pfalz (LMK). Und Prof. Dr. Norbert Schneider, Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) fordert: „Betreiber von Sozialen Netzwerken sind aufgefordert, Melde-Funktionen zur Verfügung zu stellen und diffamierende Inhalte umgehend zu löschen.“
Grundsätzlich setzt die Medienkompetenz-Initiative „klicksafe“ auch beim Thema Cyber-Mobbing auf Prävention. „Nur wer sich auskennt, kann den Mobbing-Übergriffen via Handy und Internet effektiv entgegentreten“, erklärt Manfred Helmes. Vor diesem Hintergrund ist es zentral, die Lehrer, Eltern und Lehrer zu diesem Thema Cyber-Mobbing umfassend aufzuklären und sie zu sensibilisieren. Prof. Dr. Schneider rückt die eigentlich Betroffenen in den Fokus: „Ein erster Schritt ist immer das Sich-Bewusst-Machen für die Situation der Opfer: Cyber-Mobbing-Attacken sind virtuell, hinterlassen aber echte Wunden.“
Auf der klicksafe-Homepage www.klicksafe.de können sich Online-Nutzer an einer Umfrage zum Thema beteiligen. Eine komplette Liste aller Veranstaltungen und Aktionen zum SAFER INTERNET DAY findet sich unter www.klicksafe.de/sid.
Der internationale SAFER INTERNET DAY soll die Öffentlichkeit für das Thema „Mehr Sicherheit im Internet“ sensibilisieren. Der jährlich veranstaltete Aktionstag wurde erstmal 2003 auf Initiative der Europäische Union hin, ausgerufen. klicksafe (www.klicksafe.de) ist ein Projekt im Safer Internet Programm der Europäischen Union für mehr Sicherheit im Internet. klicksafe wird gemeinsam von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz (Projektkoordination) und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) umgesetzt. „klicksafe“ ist Teil des Verbundes der deutschen Partner im Safer Internet Programm der Europäischen Union. Diesem gehören neben klicksafe die Internet-Hotlines internet-beschwerdestelle.de (durchgeführt von eco und FSM) und jugendschutz.net sowie das Kinder- und Jugendtelefon von Nummer gegen Kummer (Helpline) an.
Nähere Informationen unter: www.klicksafe.de/sid
Author: Dr. Peter Widlok
E-Mail: pwidlok@lfm-nrw.de