Dass Menschen im Ruhestand noch längst nicht zum alten Eisen gehören, beweisen die zahlreichen Seniorinnen und Senioren die an den saarlandweiten Internetkursen der Kampagne „Onlinerland Saar“ teilnehmen. Um die Rolle der Generation 60+ in der modernen Informationsgesellschaft ging es daher auch bei der Veranstaltung „SENIOREN: Deutschlands Generation Zukunft!?“ in der Congresshalle Saarbrücken, zu der „Onlinerland Saar“ eingeladen hatte.
„Mit der Kampagne „Onlinerland Saar“ bringen wir die Bevölkerungsgruppen ans Netz, die bisher noch nicht die Möglichkeit dazu hatten. Wir leiten an, nehmen Hemmungen und zeigen vor allem die positiven Seiten des Internets. In unseren Kursen wird großer Wert darauf gelegt, den persönlichen Nutzen, den das Internet gerade älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern bietet, deutlich herauszustellen. Eine kompetente Internetnutzung hilft im Alltag, hält soziale Kontakte aufrecht und steigert so die Lebensqualität der Nutzer langfristig,“ erklärt Dr. Gerd Bauer, Direktor der Landesmedienanstalt Saarland und Initiator der Kampagne, die Zielrichtung von „Onlinerland Saar“.
Dieter Hackler, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, betonte das enorme Leistungsvermögen der älteren Generationen, um Deutschland als starken Standort weiter voran zu treiben: „Ältere Menschen haben große, häufig noch ungenutzte Potenziale. Sie haben den Wunsch sich einzubringen. Gerade ältere Menschen wollen sich Zeit für Verantwortung nehmen. Umso wichtiger ist es, auf die Gestaltung der Zukunft gemeinsam mit den aktiven und engagementbereiten Seniorinnen und Senioren zu setzen. Das Internet kann uns auf diesem Weg auf vielfältige Art und Weise unterstützen.“ Dieter Hackler vertrat bei der Veranstaltung Josef Hecken. Der Staatssekretär musste aufgrund dringender Regierungsangelegenheiten kurzfristig absagen, würdigt die Leistungen der Kampagne „Onlinerland Saar“ jedoch ausdrücklich mittels einer Urkunde.
Die zahlreichen Vorteile des Internets haben die älteren Generationen längst für sich entdeckt, wie der aktuelle „(N)ONLINER Atlas 2010 – Eine Topographie des digitalen Grabens durch Deutschland“, eine jährliche Studie von tns infratest, zeigt. Matthias Peterhans, Director Business Development von TNS Technology & Media fasst die Ergebnisse zusammen: „Noch immer gilt, dass mit steigendem Alter die Internetnutzung abnimmt: Während erst jeder zweite Deutsche ab 50 Jahren online ist, sind es auf die Gesamtbevölkerung bezogen schon 72 Prozent.
Dennoch gibt es erfreuliche Entwicklungen: So liegt in der Altersgruppe 50-59 Jahre der Onliner-Anteil mit 71,8 Prozent schon im Gesamtdurchschnitt der Bevölkerung. Und in der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen beobachten wir schon seit drei Jahren jeweils das größte Wachstum des Onliner-Anteils über alle Altersgruppen hinweg. Dieses überdurchschnittliche Wachstum in der Generation 50+ ist wichtig, um den noch bestehenden „Nachholbedarf“ weiter abzubauen. Initiativen wie das Projekt „Onlinerland Saar“, die sich gezielt an diese Altersgruppe richten, sind daher von essentieller Bedeutung für die Schließung der digitalen Kluft.“
Die digitale Kluft bezeichnet hierbei die Ausgrenzung bestimmter Personengruppen aus dem gesellschaftlichen Leben aufgrund mangelnder Nutzung aktueller Informationstechnologien. Die Kampagne „Onlinerland Saar“ steuert mit ihren Angeboten gegen die Ausweitung der digitalen Spaltung und richtet sich gezielt an bisher bei der Internetnutzung benachteiligte Gruppen, wie beispielsweise Seniorinnen und Senioren.
Die Kampagne „Onlinerland Saar“ wurde im Jahre 2005 von der Landesmedienanstalt Saarland und dem MedienNetzwerk SaarLorLux e.V. ins Leben gerufen und wird gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft des Saarlandes und der Europäischen Union. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Saarlandes, Peter Müller.
Author: Viola Betz
E-Mail: betz@lmsaar.de