Die TV-Zukunft ist digital

 
Die Abschaltung der analogen Satellitenübertragung am 30. April 2012 war Thema des 4. Hessisch-Thüringischen Mediengespräches. Die Hessische und die Thüringer Landesmedienanstalt hatten am 31. Mai 2011 Experten in die Erdfunkstelle Usingen geladen.
 
Alle Experten waren sich darin einig, dass die Zukunft des Fernsehens in jedem Fall digital ist, da über die digitale Technik sehr viel mehr Fernsehprogramme und andere Inhalte in erheblich verbesserter Qualität übertragen werden können.
 
Die analoge Satellitenübertragung wird am 30. April 2012 endgültig abgeschaltet. Rund 7 Mio. Zuschauer werden mit ihren analogen Sat-Receivern schwarz sehen, wenn sie nicht rechtzeitig „umrüsten“, hoben Joachim Knör (ASTRA Deutschland), Jörg-Peter Jost (Hessischer Rundfunk) und Klaus Hofmann (Projektbüro „klar digital“) hervor. In den nächsten Monaten gehe es darum, Privathaushalte, Wohnungswirtschaft und Einrichtungen wie Hotels, Krankenhäuser oder Altenheime über die Abschaltung der analogen Satellitenverbreitung zu informieren. Das von Programmveranstaltern und Landesmedienanstalten installierte Projektbüro „klar digital“ habe schon vor Monaten eine umfangreiche Informationskampagne gestartet, die von allen Fernsehveranstaltern unterstützt wird. Bis zum Zeitpunkt der Umschaltung aber müsse gerade über die nationalen und regionalen Fernsehprogramme weiter kontinuierlich informiert werden, so André Prahl (RTL).
 
Die Vertreter der Kabelnetzbetreiber Joachim Dölken (Kabel Deutschland) und Victor Janik (Unitymedia) wiesen darauf hin, dass langfristig auch über Kabel nur noch digitale Programme verbreitet werden sollen. Anders als beim Satellitenempfang gebe es für den Kabelempfang noch keinen konkreten Zeitpunkt einer Abschaltung des analogen Signals. Man bemühe sich aber darum, im Lauf der nächsten Jahre die Kabelkunden von analogem auf digitalen Empfang umzustellen. Dies könne nur marktgetrieben erfolgen. Demgegenüber kündigte Heinz-Peter Labonte für den Fachverband für Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen (FRK) an, die ab Mai 2012 vom Satelliten nur noch digital übertragenen Signale auch nur digital in die angeschlossenen Kabelanlagen einzuspeisen.
 
Dr. Claus Wedemeier (Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen) hob hervor, dass die Zuschauer ein unverschlüsseltes, digitales Programm erwarten würden. Die bisher kostenfrei empfangbaren Programme dürften im Zuge der Digitalisierung nicht zu Pay-Programmen werden.
 
Die weitere Zukunft des digitalen Fernsehens beleuchteten Martin Fähnrich (Panasonic Europe) und Carine Lea Chardon (Deutsche TV-Plattform). Die Grenzen zwischen Rundfunk und Telekommunikation seien fließend. Schon jetzt sei man soweit, dass jeder Inhalt zu jeder Zeit auf jedem Gerät genutzt werden könne. Dies werde sich im Laufe der nächsten Jahre als Standard etablieren.
 
Die Direktoren der gastgebenden Landesmedienanstalten, Jochen Fasco (TLM) und Prof. Wolfgang Thaenert (LPR Hessen), resümierten: „Nach dem Antennenfernsehen steht mit dem Satellitenfernsehen nunmehr der zweite wichtige Rundfunkübertragungsweg vor der Umstellung von der analogen auf die digitale Programmverbreitung. Mit vereinten Kräften müssen wir auf die bevorstehende Umstellung hinweisen, um vor allem ältere Nutzer des analogen Satellitenfernsehens auf die notwendige Nachrüstung der Gerätetechnik aufmerksam zu machen“, verdeutlichte Jochen Fasco.
 
„Es geht uns im Gesamten um eine Digitalisierung des Medienmarktes, denn Digitalisierung steht nicht allein für technische Empfangbarkeit und hohe Bildqualität. Die Zukunft der Medien ist in jedem Fall digital, nicht nur, weil die Bilder und Töne besser werden! Auch, weil die Digitalisierung dem Nutzer eine Vielzahl neuer Möglichkeiten bringen wird und technischen Dienstleistern und Programmanbietern neue Chancen offeriert“, so Prof. Wolfgang Thaenert.
 
 
Kontakt bei Rückfragen: Annette Schriefers, Tel.: 0561/93586-12.
 
 
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Author: LPR Hessen
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