Neun Uhr, wöchentliche Dienstbesprechung: Die Mitarbeiter des MOK Fulda gleichen ihre Termine der nächsten drei Wochen ab, Anfragen für Kurse und Betreuungen werden vergeben, reihum werden die aktuellen Ereignisse in den Arbeitsbereichen vorgestellt. Wer macht zurzeit was mit welchem Nutzer und welcher Gruppe, was wird nächste Woche noch für die Jahresplanung benötigt, wo gibt es Probleme mit der Technik? Die Dienstpläne werden angepasst und um eine weitere Woche ergänzt, alle tragen die inzwischen feststehenden Seminar- und Projekttermine des nächsten halben Jahres in ihre Kalender ein.
Um zehn Uhr wird geöffnet, der erste Kunde des Tages möchte ein Praktikum machen. Was er denn bisher getan habe, wofür genau er das Praktikum brauche, von wann bis wann? Wollen Sie nicht erst einmal Nutzer werden und einen ersten Film produzieren? Dann lernen wir uns kennen, Sie merken, ob das etwas für Sie ist, und wir können weitersehen.
Eine Mitarbeiterin prüft Reparaturangebote. Schon lange fragt sie sich nicht mehr, warum von elf Ausleihkameras vier zur gleichen Zeit kaputt gehen. Sie weiß, dass diese Dinge immer gehäuft auftreten. Unerklärliche Bildfehler an Schnittplätzen, Tonaussetzer in Sendebeiträgen: Wie es bei Menschen Erkältungswellen gibt, verbreiten sich technische Fehler bei elektrischen Geräten durch Video-Voodoo.
Die FSJlerin, die ihr Jahr im MOK Fulda in einem Videotagebuch dokumentiert, hat ihren ersten Film fertig. Der Beitrag wird gemeinsam angesehen und geprüft, es gibt ein paar Anregungen zu gut lesbaren Texteinblendungen, einen Vorschlag, mehr Atmo-Ton als Musik zu unterlegen, einige Tipps zur Bildgestaltung, aber eigentlich sind alle von dem Erstlingswerk begeistert. Woher können die jungen Leute das nur so gut?
Während noch überlegt wird, was Thema des nächsten Films sein soll, steht schon wieder eine Besprechung an, eine Projektkooperation muss ausgehandelt werden. Eine Vertreterin des Landkreises, ein Vertreter der Stadt, eine Mitarbeiterin des Netzwerks Hauptschule, zwei freie Medienpädagogen und ein Mitarbeiter des MOK Fulda versuchen, sich über den pädagogischen Inhalt und die Finanzierung von Elternabenden für Eltern von Hauptschülern zum Thema Internet zu einigen. Das dauert, klappt aber.
Überhaupt die ganze Medienpädagogik, dieses Fass ohne Boden. Egal, welchen Samen man da auf die ausgedörrte Erde wirft, es kommt immer ein hungriger Vogel vorbei, der ihn aufpickt.
Zum Glück sitzen gerade zwölf Studenten im Studio und lassen sich im Seminar „Kreativitätstechniken“ für praktische Medienarbeit fit machen. Man muss ja nicht immer alles allein erledigen. Eigentlich fehlt jetzt nur noch ein gut gelaunter Nutzer, der einen schönen Film für das Bürgerfernsehen anmeldet, und der Morgen war gar nicht so schlecht.
Author: Team MOK Fulda
E-Mail: www.mok-fulda.de