Mittwoch kurz vor 11 Uhr: Beim Betreten des OK kommen mir vier kleine Kinder und ein Teamleiter mit Kamera und Stativ auf der Treppe entgegen. Die Kinderreporter, so der Titel unseres Herbstferienprojekts, sind wieder unterwegs; diese Gruppe ist auf dem Weg in den Kleintierzoo im Kasseler Westen. Eigentlich beginnt mittwochs um 11 Uhr die wöchentliche Teamsitzung, eigentlich haben wir mittwochs erst ab 14 Uhr geöffnet – zumindest auf dem Papier, denn die vielen Ausnahmen haben die Regel längst in den Hintergrund wandern lassen.
Nach dem ersten Tagesritual – Einstempeln, PC anwerfen und ab zur Kaffeemaschine – folgt der Blick in den elektronischen Briefkasten: Die Bitte eines dOCUMENTA-Mitarbeiters um Terminverlegung mit einer spanischen Künstlerin im Hinblick auf ein gemeinsames Projekt; ein Dankeschön der Stadt Kassel für die Zusammenarbeit während der europäischen Freiwilligenwoche, verbunden mit dem Wunsch nach einer Sendekopie; eine Terminanfrage der Klinikseelsorge wegen der Aufzeichnung mehrerer Fernsehpredigten sowie die üblichen unerwünschten Werbemails.
In der stark verkürzten Teamsitzung rückt die immer noch ausstehende Optimierung der Mediathek-Seite in den Mittelpunkt, ansonsten aktuelle Terminabsprachen und Technikprobleme – das übliche Programm.
Als für diesen Abend verantwortlicher Sendebeobachter folgt die Vorbereitung des Sendeabends, also Einspielen der neuen und Ordnen der schon abgespeicherten Beiträge sowie der Abgleich mit dem Sendeablauf.
Auf der To-do-Liste für die nächsten zwei Stunden: Ein Rundbrief an Vereine und Institutionen, um sie für ein Seminar zum Thema „Bürgerschaftliches Engagement“ im Offenen Kanal zu gewinnen, sowie ein Gespräch mit einer Vertreterin von „Maske Blauhaus“. Das Atelier arbeitet mit psychiatrieerfahrenen Menschen und möchte seine nächste öffentliche Ausstellung gerne im MOK präsentieren. Ein spannendes soziokulturelles Projekt!
Um 16 Uhr ein Anruf aus dem benachbarten Tagungszentrum: Könnten wir, also ich, in zwei Stunden rund 30 Stadtplaner kurz durch den OK führen und wichtige Infos zur Architekturgeschichte vermitteln? Man müsste auch mal nein sagen können, doch ich sage ja zum „guten“ Nachbarn.
Kurz darauf kommt der Taxifahrer mit dem täglichen „Alszus“-Nachrichten-Band. Schnell einspielen und in den Ablauf einordnen, sämtliche Wiederholungen programmieren, Sendeprotokoll anfertigen und auf grüne Symbole hoffen: Alles perfekt!!!
17.45 Uhr, mittlerweile alleine auf der Etage. Probleme am Schnittplatz 1, Material angeblich verschwunden! Natürlich nicht, nach zehn Minuten strahlt das Nutzerinnengesicht wieder.
Kurz darauf kommen die Stadtplaner und werden im Fernsehstudio über das Wesentliche informiert (vom Tanzsaal in den 50ern bis zum OK heute). Draußen warten zwei Nutzer, um ihre Technik ordnungsgemäß abzugeben.
Kurz nach 19.15 Uhr ein letzter Rundgang, die Nutzerin am Schnittplatz legt eine Nachtschicht ein und bekommt die Schlüssel – das war es für heute. Ein ganz normaler OK-Spätdienst ist zu Ende, in 14 Stunden sieht man sich wieder.
Bild: Stechuhr MOK
Author: Team MOK Kassel
E-Mail: www.mok-kassel.de