Sommertage im OK

Kaum angefangen, beginnt meine Arbeit mit einem Rest des OK-Teams: Zwei Mitarbeiter im Urlaub, und der Dritte meldet sich krank. Im Büro sitzen die letzen eineinhalb Mitarbeiter und ich, Beatrix Augustin, die neue FSJlerin. Morgens hat es noch angenehme 25° hier im Büro. Doch kann man dem Thermometer wahrlich beim Klettern zusehen: Bis wir abends völlig verschwitzt aus unserer kleinen Sauna mit knappen 34°, aber gefühlten 50° rausgehen können, liegt noch eine Menge Arbeit vor uns.

Nach den morgendlichen Aufgaben wie Geschirr wegräumen, Post bearbeiten, alles aufschließen, und – solange es noch kühl ist – überall lüften, folgt die richtige Arbeit. Die neuen Kameras sind da, wirklich schicke HDTV-Kameras. Nur die Bedienungsanleitung ist, wie sie immer bei technischem Gerät ist: So kompliziert, dass man sie keinem normalen Menschen zumuten kann. Zum Glück gibt es ja uns OKler, die in mühevoller Kleinarbeit die wichtigsten Informationen herausfiltern und zu einer handlichen, übersichtlichen Anleitung zusammenbasteln.
Natürlich wird unsere Arbeit oft durch Besucher, Ausleihen, Rücknahmen, Postboten, Telefonate, Kamera- und Schnittkurse, Sendeanmeldungen, E-Mails und andere Kleinigkeiten wie den Druck auf der Blase unterbrochen (letzterer verstärkt sich dann noch durch exzessives Kaffeetrinken, um die Leistungsfähigkeit während der restlichen Zeit zu steigern – in ewiger Teufelskreis).
Aber aufgemuntert von freundlichen Nutzern, die ihre Technik unglaublich pünktlich zurückbringen und auch die Versorgung mit kulinarischen Spezialitäten sicherstellen, lassen sich selbst stressigste Situationen meistern. Dann sieht man auch über den ständigen Baulärm vor dem Fenster ganz entspannt hinweg.
Bleibt doch noch etwas Zeit, dann widme ich mich auch meinen eigenen (Film-)Projekten, oder ich tausche mich mit Nutzern über deren Projekte aus. Ach ja, die Nutzer, ein wundervoller Haufen! Manch einer wird, laut Kartei, ab und an minus 7 Jahre alt oder hat sogar zweimal am gleichen Tag Geburtstag! Den repariere ich dann.
In meinen ersten Wochen im MOK bekam ich das Sommerloch in vollem Ausmaß zu spüren, waren doch fast nur deutlich ältere Nutzer in der Stadt unterwegs und auch diese recht spärlich. Nach und nach, mit Beginn der Schule und des Semesters, kommt jetzt wieder mehr Leben in die Räumlichkeiten. Das heißt zwar noch mehr Arbeit, aber auch mehr Menschen, die die Arbeit im Offenen Kanal so spannend machen.

www.mok-fulda.de

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