Die oft genutzte Vokabel „Medienkompetenz“ in etwas Handfestes umzusetzen, gehört bei Radio RheinWelle 92,5 bereits seit Jahren zum guten Ton innerhalb des Programms. Doch im letzten Quartal 2012 sowie im ersten 2013 standen das Heranführen des Nachwuchses an das Medium Radio ganz besonders im Fokus.
In diesem halben Jahr betreute Radio RheinWelle eine Gruppe eines Kinderhorts, vier Grundschul-Klassen sowie zwei Gruppen des Journalistischen Seminars der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Die seit Jahren bestehenden, guten Beziehungen zum Journalistischen Seminar der Mainzer Universität nahmen ihren Anfang in der Zusammenarbeit mit „Radio-Papst“ Professor Axel Buchholz. In der Lehrredaktion Radiojournalismus produzierten die von ihm betreuten Studenten zwar qualitätsvolle Rundfunkbeiträge, diese verließen jedoch nie das Übungsstudio. Auf der Suche nach einer „echten“ Übertragungsmöglichkeit stieß er auf Radio RheinWelle 92,5. Zwar auf der anderen Rheinseite gelegen, ergab sich hier aber die Möglichkeit, dass die von den Studenten gebaute Radiosendung tatsächlich in den Äther geschickt werden konnte. Die Vereinheitlichung der Strukturen der Hochschulbildung in Europa mit Bachelor- und Master-Studiengängen veränderte ab 2010 auch die bisherige Zusammenarbeit. Für solche Ausflüge in die Welt der Praxis war in dem gestuften Studiensystem keine Zeit mehr vorgesehen.
Erst die Lehrbeauftragte am Journalistischen Seminar der Uni Mainz Frau Prof. Birgit Schamari – sie entwickelte „hr-Info“ und war mehrere Jahre dort Programmchefin – klopfte 2012 wieder an die Tür von Radio RheinWelle 92,5. Sie wollte ihren Studenten neben der theoretischen Wissensvermittlung die Möglichkeit der praktischen Übertragung einer Radiosendung wieder ermöglichen – dies geschah dann Ende Januar 2013. Nicht nur im Sinne des journalistischen Nachwuchses, sondern auch im Sinne der Hörer von Radio RheinWelle hoffen wir, dass es nicht bei dieser einen Praxisübung bleiben wird.
Eine ganz andere Art der Zusammenarbeit ist die mit der Medienpädagogin Cordula Kahl. In Zusammenarbeit mit der LPR hat sie – teilweise mit Kollegen – mit dem Projekt „Radio ist mehr als Musik“ an verschiedenen hessischen Schulen Medienkompetenz vermittelt: Die Kinder betrachteten Medieninhalte in differenzierter Weise, lernten neben den herkömmlichen alternative mediale Ausdrucksmöglichkeiten kennen, produzierten Geräusche, erstellten Soundcollagen, all dies mündete schließlich in der Produktion eines Hörspiels.
Dieses Hörspiel wurde schließlich bei Radio RheinWelle ausgestrahlt und bildete nicht nur den letzten Tag der Projektwoche, sondern auch den Mittelpunkt von jeweils 60-minütigen Sendungen, die von in der Zusammenarbeit mit Kindern erfahrenen RheinWelle-Moderatoren gestaltet wurden.
Eine Wiesbadener Grundschule kam auf Radio RheinWelle zu, um dem Projekt „Der Dackel im Radio“ innerhalb der jährlichen Projektwoche das i-Tüpfelchen aufzusetzen. Im Fokus dieser, ebenfalls 60-minütigen Sendung standen die Geschichten, die rund um einen besonderen Hund, den Dackel, von den Kindern geschrieben worden waren. Unterstützung hatten Sie dabei von einer „echten“ ehemaligen Professorin der Wiesbadener (Fach-)Hochschule erhalten, auch einen lebendigen Dackel hatten sie im Unterricht kennenlernen dürfen. Diese Betrachtungen ganz nah am Objekt schlugen sich in der Begeisterung nieder, die aus den selbst entworfenen Geschichten heraussprühte, als an diesem Vormittag „Der Dackel im Radio“ war.
Author: Olaf Schmidt
E-Mail: olaf.schmidt@radio-rheinwelle.de