Schon seit Anfang des Jahres baut sich langsam die Spannung auf, ist doch seit Januar klar, dass das Medienprojektzentrum in diesem Jahr noch umziehen muss. Es herrscht die Ruhe vor dem Sturm, und wir sind mit einer besonderen Art von Ferienprojekt beschäftigt: Die neuen Räume sind gefunden, in diesen Tagen wird der Mietvertrag unterzeichnet. Checklisten für die anstehenden Aufgaben sind angelegt, die letzten Besprechungen darüber laufen, was vielleicht noch fehlt und welche Alternativen zur Verfügung stehen, falls einzelne Punkte nicht klappen. Bauen wir eine digitale Sendeabwicklung oder bleiben wir bei der immer noch teilweise analogen? Zieht die alte Studioausrüstung noch einmal mit um, oder wird der Umzug zur Erneuerung genutzt? Gibt es einen Schreiner, der die alte Regiewand in die neuen Räume einbauen kann, oder ist eine Trockenbau-Rigipslösung preiswerter? Passen unsere Möbel überhaupt noch? Welche Fragen haben wir übersehen?
Neue Räume bedeuten aber auch neue inhaltliche Gestaltungsmöglichkeiten. Ein Beispiel: 1998 brauchte ein Offener Kanal möglichst viele Schnittplätze, damit möglichst viel Programm produziert werden konnte. Schnitttechnik war für die meisten Menschen nicht bezahlbar, also musste sie bereitgestellt werden. Schnittplätze mussten nicht groß sein, auch für andere Kurse, Kamera, Ton und so weiter reichten Raumgrößen für bis zu 15 Personen.
Heute ist jeder Computer mit einem Schnittprogramm für knapp 100 Euro ein Schnittplatz. Die Nutzer kommen oft nur noch für Einführungen zu uns, schneiden aber später ihre Beiträge ganz bequem zu Hause. Produktions- und Schnitttechnik haben inzwischen viele Menschen selbst, kleine Videokameras und Bildbearbeitungsprogramme sind weit verbreitet. Tutorials zum Videodreh und -schnitt gibt es im Internet jede Menge, die klassischen OK-Fernsehkurse werden nicht mehr so häufig wie früher benötigt.
Den Hauptteil der Angebote des MOK Fulda machen deshalb inzwischen Medienseminare für Pädagogen und Praxisprojekte für Kinder, Jugendliche, Eltern, Erzieher, Lehrer und Sozialpädagogen aus. Die passten aber in den letzten Jahren kaum in unsere alten Räume, weshalb zurzeit der größte Teil unserer Angebote nicht im Haus, sondern vor Ort in Schulen, Hochschule oder anderen Einrichtungen stattfindet.
Der Umzug bietet nun die große Chance, wieder einen zentralen und geräumigen Ort zu schaffen, an dem viele verschiedene Menschen zusammenkommen, um sich auf vielfältigste Weise mit Medien zu beschäftigen.
Große, helle Seminarräume und ein weiter, offener Besucherbereich sollen das kreative Klima im neuen Medienprojektzentrum Offener Kanal bestimmen. Neugierig geworden? Wir sind es auch.
Author: MOK Fulda
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