Gespräch mit Gerd Kniege
66 Jahre, Videojournalist
Erste Sendung im Offenen Kanal?
Das war vor zehn Jahren, beim Stadt-fest mit dem OK-Mobil, da fehlte scheinbar ein Kamermann, und da wurde ich gefragt. Ich war weder als Nutzer noch als sonst was angemeldet, wir waren uns wohl gerade erst begegnet.
Warum bist Du dabei geblieben?
Ich war sehr lange Mitarbeiter bei der amerikanischen Armee, die letzten zwölf Jahre im PR-Management für deutsch-amerikanische Beziehungen, und habe in der Zeit auch Artikel für Zeitschriften verfasst. Ich komme ja eigentlich vom Printbereich, da war es eine tolle Ergänzung, auch in den visuellen Bereich zu gehen, und heute ist es meine Hauptbeschäftigung.
Wichtige eigene Produktionen?
Au wei: Die Studiosendung „Zukunft der Wasserkuppe“, dann „60 Jahre Amerikaner in Fulda“, eine Podiumsdiskussion, die Live-Sendung über Jugendarbeitslosigkeit, eine riesige Kochsendung mit fast vierzig Leuten an der Hochschule. Zehn Jahre war ich bei „Fuldas Gartenlust“, zuletzt als Redaktionsleiter, meine Sendung „Couchtalk“, angedacht auf sechs Teile, zwei sind fertig. Und natürlich die zwölf Märchen mit Michaele Scherenberg, die möchte ich auf keinen Fall missen.
Deine Lieblingssendung?
Alle, die aktuelle Bezüge hatten: Jugendarbeitslosigkeit, das war ein großes Thema zu der Zeit, als es noch nicht Vollbeschäftigung gab. Tagesaktuelles, wenn’s möglich ist auch Regionales. Die regelmäßigen Berichte von der CeBIT und von großen Messen in Deutschland – noch eine Reihe -, das ist auch das, was in der Mediathek oder bei YouTube die Klicks bekommt und was die Leute interessiert.
Welche Fähigkeiten an Dir schätzt Du besonders und warum?
Ich bin dankbar. Dem Offenen Kanal, dem ganzen Team für die Förderung, ich hatte ja null Ahnung vom Fernsehen. Das, was ich jetzt mache, das habe ich hier gelernt. Und ich will noch viel lernen, perfekt wird man eh nie, aber ich bleibe nicht stehen, auch mit 66 nicht, das hört erst auf, wenn ich in der Kiste liege.
Warum Bürgermedien?
Weil es das, was ich jetzt gerade eben erzählt habe, sonst nicht gäbe. Das trifft für mich zu und für jeden Anderen. Ein Medium live erleben, handgemacht, zu sehen, was dahinter steht, welche Interessen, aufzupassen, nicht manipuliert zu werden, seine eigenen Ideen verwirklichen zu können.
Unterschiede zwischen Bürgermedium und Onlinejournalismus?
Im Offenen Kanal kann ich dem Zuschauer meine Identität zeigen, bei der FZ nicht, da bin ich Auftragnehmer, produziere für ein Unternehmen, bin völlig im Hintergrund. Im OK hat man viel mehr Möglichkeiten, sich mit dem Zuschauer auseinanderzusetzen.
Was machst Du in fünf Jahren?
Ja, hoffentlich noch das Gleiche!
Author: MOK Fulda
E-Mail: kontakt@mok-fulda.de