Chatten ist für viele Kinder und Jugendliche eine spannende Form der Kommunikation. Doch einige Communities sind wenig kindgerecht, missachten den Datenschutz und bieten nicht den notwendigen Schutz vor Belästigungen. „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“, der Medienratgeber für Familien, weist anlässlich des Safer Internet Days (11. Februar 2014) darauf hin, dass Eltern geeignete Chaträume auswählen, ihre Kinder über Risiken aufklären und Sicherheitsregeln vermitteln sollten, damit der Chatspaß für den Nachwuchs ungetrübt bleibt.
„Es ist wichtig, dass Eltern die Übersicht behalten, welche Communities ihr Kind nutzt und mit wem es sich austauscht. Sinnvoll ist es, zusammen mit dem Kind geeignete Angebote auszusuchen“, empfiehlt Kristin Langer, Mediencoach von „SCHAU HIN!“. Für Kinder sind nur kindgerechte Netzwerke zu empfehlen, die von geschulten Moderatoren begleitet werden. „Ratsam ist zudem, bestimmte Chatzeiten festzulegen und Kindern zu vermitteln, dass sie nicht ständig verfügbar sein und antworten müssen.“ Um diesen sozialen Stress zu mindern, kann man in vielen Communities „unsichtbar“ sein, so dass andere Nutzer nicht sehen, dass man online ist. Kinder brauchen auch das Gefühl, dass sie sich jederzeit an ihre Eltern wenden können, sobald es Probleme im Chat gibt.
Sicherheitsregeln vermitteln
„Im gemeinsamen Gespräch können Eltern mit ihrem Kind Abmachungen treffen, um die Sicherheit in Communities zu erhöhen“, rät Kristin Langer. Um nicht zu viel von sich preiszugeben, sind nur Chatnamen zu verwenden, die nichts über die Person verraten. Name oder Alter sind daher tabu, ebenso wie die Herausgabe persönlicher Daten und Bilder. Grundsätzlich ist der Kontakt zu fremden Chatpartnern zu vermeiden und keinesfalls sollten Kinder der Aufforderung folgen, den Chat in privaten Räumen oder über andere Anbieter fortzusetzen sowie „reale“ Treffen zu vereinbaren.
Was tun bei Belästigungen?
In fast allen Communities gibt es Möglichkeiten, sich unangenehmer Kontakte zu erwehren. „Eltern können ihr Kind dafür sensibilisieren, unangenehme Dialoge sofort zu beenden und den Chat zu verlassen“, empfiehlt „SCHAU HIN!“-Mediencoach Kristin Langer. Über die „Ignorier-Funktion“ ist es möglich, weitere Beiträge von Störern auszublenden. Zudem verfügen viele Chatrooms über einen Hilfe-Button, den Kinder nutzen sollten. Es ist wichtig, dass Eltern Belästigungen durch einen
Screenshot dokumentieren und sofort dem Chatbetreiber melden und ihrem Kind in einem gemeinsamen Gespräch dabei helfen, schockierende Erlebnisse zu verarbeiten.
Beim Portal „I-Kiz“ (www.i-kiz.de) des Bundesfamilienministeriums sowie bei www.jugendschutz.net können Eltern und Kinder unangemessene Inhalte melden. Bei schwerwiegenden Fällen hilft die Nummer gegen Kummer e.V. (Kinder- und Jugendtelefon: 0800-1110333, Hotline für Eltern: 0800-1110550) und die Polizei (www.polizei-beratung.de).
Sichere Chats für Kinder finden Eltern auf www.seitenstark.de/chat, www.kindernetz.de, www.tivi.de, www.kindersache.de, www.helles-koepfchen.de/forum (alle ab 8 Jahren) und www.mein-kika.de/chat (ab 10 Jahren). Über geschützte Surfräume wie den KinderServer (www.kinderserver-info.de) gelangen Kinder auf sichere Communities. Tipps zum sicheren Chatten erhalten Eltern auch unter www.chatten-ohne-risiko.net und in der Rubrik „Internet“ auf der Website von SCHAU HIN! (www.schau-hin.info). Zudem bietet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) das Materialpaket „Chatten. Teilen. Schützen“ an.
„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Telekommunikationsunternehmens Vodafone, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Projektbüro „SCHAU HIN!“ | Karsten Neumann
Telefon: 030 52 68 52-132 | Telefax: -222
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