Medienprojektzentrum Offener Kanal startet Pilotprojekt
Anmeldungen für Schulklassen ab sofort möglich
Mit einem neuen Videoprojekt für Jugendliche ab der 6. Klasse nimmt das Medienprojektzentrum Offener Kanal (MOK) Offenbach/Frankfurt so genannte Scripted Reality-Formate in den Fokus. In dem Projekt „Offenbach: Tag und Nacht“ sollen die Schüler durch die Analyse gängiger Sendungen lernen, Fiktion zu erkennen, und die stereotype Rollenstruktur von Scripted Reality-Formaten herausarbeiten. Darüber hinaus wird in einer anschließenden dreitägigen Praxisphase eine eigene Sendung als Persiflage konzipiert und als Video produziert. Die Methode der Satire ermöglicht eine kritische Haltung ohne erhobenen Zeigefinger.
Bestandteil des neuen Projektangebotes im MOK Offenbach/Frankfurt ist zudem eine sechsstündige Fortbildung für Pädagogen zur Vorbereitung des medienpädagogischen Projektes. Neben theoretischen Einführungen in das Medienrecht durchlaufen sie von der Drehbuchentwicklung über eine Kameraeinweisung bis hin zur Einführung in die Schnittsoftware am Computer alle Phasen, die für die Produktion einer eigenen Reality-TV-Sendung notwendig sind.
Lehrkräfte, die sich für eine Umsetzung des Projektes „Offenbach: Tag und Nacht“ mit ihrer Schulklasse interessieren, können sich ab sofort im MOK Offenbach/Frankfurt melden – telefonisch unter 069/82369100 oder per E-Mail unter medienkompetenz@mok-ofm.de. In einer ersten Pilotphase wird das Projekt an drei Schulen umgesetzt.
Das Genre „Scripted Reality“ wird immer wieder in der Öffentlichkeit diskutiert. Formate wie „Familien im Brennpunkt“, „X-Diaries“ oder „Berlin – Tag & Nacht“ verwischen den Unterschied zwischen dokumentierter Realität und inszenierter Fiktion. Die Sendungen wirken wie Berichte aus dem echten Leben, sind aber nach einem Drehbuch verfilmt. Zudem zielen die Produktionen in hohem Maße auf die Lust an Skandal und Sensation der Zuschauer ab. Die oftmals sexualisierten oder gewalthaltigen Inhalte können darüber hinaus zu einem verzerrten Welt- und Selbstbild beitragen. Scripted Reality-Formate erfreuen sich bei Heranwachsenden großer Beliebtheit. Es fällt ihnen jedoch oft schwer, den Unterschied zwischen Realität und Fiktion zu erkennen.