Gemeinsame Pressemitteilung von Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), Evangelischer Akademie Thüringen, Universität Erfurt und dem Ilmenauer Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT)
In der Diskussionsreihe „Quo vadis, Kindermedienland?“ von Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), Evangelischer Akademie Thüringen, Universität Erfurt und dem Ilmenauer Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT geht es um den Stand und die Perspektive des Medienstandorts Thüringen. Im zweiten Teil der dreireihigen Veranstaltung ging es am 26. November 2014 im Bürgersaal des Erfurter Hauses Dacheröden um das Thema „Keine Medien ohne Bildung! – Das Kindermedienland als Standort für Medienbildung und -forschung“.
In einer Podiumsdiskussion vor rund 50 Interessierten diskutierten der internationale Botschafter des Wissenschaftsstandorts Thüringen, MP3-Miterfinder Prof. Dr.-Ing. Karlheinz Brandenburg, Fraunhofer IDMT, der Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) und Koordinator des Fachausschusses „Bürgermedien, Medienkompetenz und Jugendschutz“ der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, Jochen Fasco sowie der Professor für Kultur und Medien und Leiter des Instituts für Computerspiel – Spawnpoint, Prof. Dr. Martin Geisler, Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH).
Als Fazit der Diskussion konnten die Teilnehmer feststellen, dass sich in Thüringen seit Mitte der 1990er Jahre das Feld der Förderung der Medienkompetenz in den verschiedenen Bildungsbereichen gut entwickelt hat. Perspektivisch gilt es jedoch, die bestehenden Initiativen noch besser zu vernetzen und in Kooperation mit den Hochschulen Innovationsansätze der Medienentwicklung auszuloben.
Prof. Brandenburg verlangt von allen Beteiligten eine positive Grundhaltung für neue Entwicklungen, um kreativ und innovativ Zukunft zu gestalten. „Kinder und Jugendliche bringen die notwendige Neugier und Begeisterung mit. Das ist der Nährboden für die startups von morgen.“, verdeutlicht Prof. Brandenburg die enorme Bedeutung der Medienforschung.
Mit Verweis darauf, dass Medienbildung Alltagskompetenz ist, die in einer mediatisierten Gesellschaft jeder beherrschen müsse, betont Jochen Fasco: „Das Handeln von Kindern und Jugendlichen wird durch Medienerfahrungen geprägt. Medienbildung dient der Persönlichkeitsbildung, der gesellschaftlichen und kulturellen Teilhabe sowie der Ausbildungs- und Erwerbsfähigkeit. Dazu müssen medienpädagogische Angebote und Programme in allen Bildungsbereichen und allen Erziehungs- und Bildungseinrichtungen strukturell verankert sein.“ Gerade auch außerschulische Medienkompetenzvermittlung und Angebote für Eltern und Ältere sind wichtig. TLM-Direktor Fasco betonte die vielfältigen Angebote von Landesmedienanstalt und Bürgersendern im Freistaat.
Für Prof. Geisler ist es wichtig, dass das Kindermedienland nicht nur durch den KiKA repräsentiert wird. „Wir müssen die zahlreichen Initiativen und Vereine mit ihrer Arbeit vor Ort in den Blick nehmen. Diese erreichen die Kinder und Jugendlichen mit Projekten der aktiven Medienarbeit. In diesem Zusammenhang sollte der Zuschnitt der Jugendförderpläne überprüft werden.“
Hinweis:
Zum Abschluss der Reihe, in der gemeinsam mit Vertretern/innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Entwicklungschancen und Potenziale, aber auch bestehende Probleme des Kindermedienlandes Thüringen diskutiert werden, wird im dritten und letzten Teil am 14. Januar 2015 ab 19.30 Uhr mit Vertretern/innen der Medienpolitik im Studiopark KinderMedienZentrum darüber diskutiert, was aus Sicht von Regierung und Parlament in Thüringen geleistet werden kann und sollte.
Anmeldung für die Veranstaltung ist hier möglich: http://www.tlm.de/tlm/aktuelles_service/veranstaltungen/Kindermedienland/index.php