Eine Aufgabe der Landesmedienanstalten ist es, mit ihren zahlreichen Initiativen, Projekten und Informationskanälen konkret den User bei seiner Mediennutzung zu informieren und zu unterstützen. Dies besitzt ein hohes Maß an gesellschaftspolitischer Relevanz. Ab und an aber gibt es Projekte, denen ein ganz besonderer Zauber innewohnt.
Benni Over ist in dieser Woche Gast der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) und ihrer Tochtergesellschaft medien+bildung.com, um im Haus der Medienbildung mit Unterstützung der Technik und des Fachpersonals einen Film über das bedrohte Leben der Orang Utans zu entwickeln, der später in Schulen und Kommunikationskanälen zum Einsatz kommen soll. Der 24-Jährige leidet an Muskeldystrophie Duchenne, einer unheilbaren Krankheit, die landläufig auch als Muskelschwund bezeichnet wird.
„Bennis Vater hat uns das Projekt vorgestellt und wir waren sofort sehr angetan von der Idee“, sagte LMK-Direktorin Renate Pepper. „Benni setzt seine volle Kraft ein, um auf das Schicksal der Orang Utans aufmerksam zu machen. Ich sehe aber auch die große Strahlkraft des Projektes, anderen von Krankheit Betroffenen und ihren Familien Mut zu machen, sich mit ihren Begabungen zu Wort zu melden und sich mit der Sprache der digitalen Medien an die Öffentlichkeit zu wenden.“
Zu den Menschenaffen hat Benni schon seit längerer Zeit eine besondere Verbindung aufgebaut: wann immer es ihm seine Kraft erlaubt, besucht er sie im Zoo, informiert sich selbständig mit Hilfe von Vorleseprogrammen im Internet, mit Büchern, Filmen und Clips über deren Leben und ihre Bedrohung in der Wildnis.
Gerne würde er eine Art Botschafter in Deutschland für diese Tiere sein und arbeitet mit seinem Vater und zwei Integrationshelferinnen an einem Kinderbuch. Benni selbst kann nicht mehr zeichnen, aber seine Ideen werden von den Integrationshelferinnen in Bilder umgesetzt und von Benni farbenfroh koloriert.
Der Schritt nun in die audiovisuelle Welt ist ein Versuch, noch mehr Anhänger für seine Mission zu finden: in dieser Projektwoche soll ein Film entstehen, der als „Film zum Buch“ für Grundschüler und Grundschülerinnen künftig in Schulen zum Einsatz kommen soll. Darüber hinaus ist ein eBook geplant und Bennis Film wird ab Herbst in den Bürgermedien in Rheinland-Pfalz sowie auf YouTube veröffentlicht.