RFM-Newsletter Juli 2015

Anne-Frank-Schüler beschäftigen sich mit den Asylbewerbern in Eschwege
Was ist eine Krar? Die Schüler der achten Klasse von Lehrerin Lena Sieckmann von der Anne-Frank-Schule wissen es. Über mehrere Wochen hatten sie sich mit dem Thema Ayslbewerber in Eschwege und dem Werra-Meißner-Kreis beschäftigt. Im Zuge ihrer Recherchen lief ihnen auch die Krar über den Weg, ein Zupfinstrument aus Äthiopien und Eritrea. Und da die Schüler zu diesem Thema nicht nur eine Ausstellung, sondern auch eine Radiosendung erstellen sollten, passte das Instrument perfekt in die Klangdarstellung der Herkunftsländer der Asylbewerber. Und es fand sich sogar ein Spieler.

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Natnael Mu’uz wohnt derzeit im Wohnheim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Er hat insgesamt schon sechs Wochen Praktikum bei Rundfunk Meißner absolviert und stammt ursprünglich aus Eritrea. Er war sofort bereit, als Interviewpartner in die Live-Sendung zu kommen. Doch zuvor mussten noch einmal ein paar Fakten gecheckt werden. Aus welchen Ländern kommen die Flüchtlinge, die nach Eschwege kommen, mehrheitlich? Welche Zustände herrschen in ihren Ländern? Wie viele Flüchtlinge gibt es derzeit insgesamt in Eschwege und im Kreis? Hier konnte der Pressesprecher der Kreisverwaltung alle Antworten liefern.

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Die Schüler interviewten für die Sendung Politiker, Flüchtlingsbetreuer und Asylbewerber. Eine große Herausforderung war, die auf Englisch geführten Gespräche für das Radio aufzubereiten. Am Ende einigten sich alle darauf, die deutsche Übersetzung live vorzulesen. Und Natnael beantwortete nicht nur die Fragen der Schüler, sondern spielte live on Air auch ein Stück auf seiner Krar.

Zum Open Flair wird aus RFM wieder FlairFM 99,7 – das Radio zum Festival
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Wenn sich die Stadt und der Campingplatz mit rund 20.000 Festivalbesuchern füllen, ist es auch wieder Zeit für unser Festivalradio FlairFM 99,7. Vom 3. bis 9. August senden wir live rund 15 Stunden am Tag vom Open Flair. Neu in diesem Jahr ist unser mobiles Sendestudio mitten auf dem Campingplatz. Damit haben wir mit der FlairFM-Lounge, die wir vergangenes Jahr eingeführt haben, nun insgesamt drei Sende-studios zur Verfügung. Aus dem Campingplatz kommt jeden Tag unsere Morning Show, danach schalten wir je nach Bedarf zwischen den Studios hin und her.

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Wer möchte, kann uns gerne in unserem mobilen Sendestudio besuchen, uns beim Radiomachen zuschauen und natürlich auch mitquatschen. Die eine oder andere Band wird mit Sicherheit auch den Weg in unseren FlairFM-Container finden. Die regulären Sendungen entfallen in dieser Woche.

Vor den Schulferien nochmal schnell ins Radio – Live-Sendung inklusive
In jedem Schuljahr kommt zuverlässig mindestens eine Radiosendung mit der Adam-von-Trott-Schule Sontra zustande. Eine alte Verbundenheit, die unter anderem daher rührt, dass unser Programmbeauftragter Ludger Arnold Lehrer an dieser Schule ist. Dieses Schuljahr war es kurz vor den Ferien wieder eine Sendung über die Projektwoche, organisiert von Schüler Lars Grille, der bei RFM im Frühjahr sein Praktikum absolviert hat.

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Und auch Schulsozialarbeiterin Lisa Kaufmann von der Brüder-Grimm-Schule hatte im Rahmen der Berufsorientierung wieder einen Nachmittag bei uns reserviert. Acht Schüler und eine Schülerin beschäftigten sich am Mittwoch vor den Ferien mit dem Medium Radio. Heraus kam eine einstündige Live-Sendung übers Open Flair.

Wie ein Zebra erst nach Hessisch Lichtenau und dann ins Radio kam
Wir haben da ein Zebra, können wir darüber eine Radiosendung machen? So lautete die Anfrage, die uns Mitte Juni erreichte. Ungewöhnlich, aber Radiomoderatoren sind ja grundsätzlich neugierig. Und so fuhren wir ein paar Wochen später mit dem kleinen mobilen Radio-Einmaleins an die Grundschule in Hessisch Lichtenau, wo die 2c und ihre Lehrerin Isabella Pientka schon ganz gespannt auf uns warteten.
Schön der Reihe nach ließen wir uns die Zebra-Story der Klasse 2c erklären. Eine Mutter einer Schülerin hatte die Idee, beim Wettbewerb „Tierisch bunt – die wilden 20“ des Safariparks Stukenbrock mitzumachen. 200 Einsendungen gab es, und unter den 20 Klassen, die für den guten Zweck ein lebensgroßes Zebra bemalen durften, befanden sich tatsächlich auch die Hessisch Lichtenauer Schüler. Jeder gestaltete für sich ein Zebra, am Ende wurde demokratisch abgestimmt, und aus dem weißen Zebra wurde an einem kreativen Nachmittag ein buntes Puzzle-Zebra. Die Farbe bekamen sie von einem örtlichen Farbenhaus und vom Förderverein der Grundschule zur Verfügung gestellt.
Kurze Zeit später holte der Zoo-Transporter das Zebra wieder in den Safaripark, wo die Zebras bis Saisonende ausgestellt werden. Danach stehen die Vierbeiner für den guten Zweck zum Verkauf. Der Erlös kommt Hilfsprojekten für Kinder in Not zugute.

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Und genauso, wie die Schüler uns diese Geschichte erzählten, genauso bauten sie auch ihre Radiosendung auf. Es bildeten sich vier Gruppen: Wie es zur Bewerbung kam, wie das Zebra geliefert wurde und die Kinder die Gestaltung festlegten, der Malnachmittag sowie das Abholen des Zebras und der Klassenausflug in den Safaripark. Jede Gruppe schrieb für sich ihre Texte, danach sprach jeder Schüler seinen Part in der Schulbücherei ins Mikrofon. Am Laptop wurden die Aufnahmen dann gleich geschnitten. Zusammen mit der Musik, die sich die Schüler selbst aussuchten, entstand so Stück für Stück die Radiosendung. Im RFM-Programm lief die Sendung ein paar Tage später so, dass ihr die ganze Klasse gemeinsam lauschen konnte.

Waldorfschüler erstellen eine Sendung über die geplante Hufpflegepatenschaft für die Esel
Schon einmal waren die Schüler bei uns im Sender, vergangenes Jahr, als die beiden Esel der Waldorfschule ausgebüchst waren. Diesmal war es ein schönerer Anlass, der die Sechstklässler ins Funkhaus von Rundfunk Meißner führte: Um die Esel auch weiterhin gut versorgen zu können, haben sich die Schüler eine Hufpflege-patenschaft überlegt, mit deren Ertrag unter anderem der Hufschmied bezahlt werden kann.
Den ersten Tag des Projektes blieben aber alle noch in der Schule. Die Sendung musste geplant, die Fragen für die Interviews besprochen werden. Zwei Aufnahmegeräte bekam die Klasse von RFM zur Verfügung gestellt, dann hatten die Schüler eine Woche Zeit, ihre Aufnahmen zu machen. Sie interviewten Schüler, die gerade den Eselführerschein erworben hatten, nahmen auf, wie den Eseln gerade die Hufe ausgekratzt wurden, sprachen mit dem Geschäftsführer der Schule über die aufwändige Eselhaltung und fragten Passanten, ob sie bereit wären, eine Hufpflegepatenschaft zu übernehmen.

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Die Moderationen nahmen die Schüler nachträglich im RFM-Funkhaus auf. Auch die Bearbeitung der Dateien am Computer übernahmen sie selbst. Aus den ganzen Aufnahmen entstand innerhalb eines Tages eine einstündige Sendung, in der die Kinder auch von ihren eigenen Erfahrungen mit den Eseln erzählen.

Ferienspielkinder organisieren Autogrammstunde mit Flair-Chef Alexander Feiertag
In den Sommerferien bieten wir nicht nur unsere eigenen, jeweils einwöchigen Ferienspiele an, sondern bieten auch anderen Ferienspielorganisatoren die Möglichkeit, einen Radiotag in ihr Programm aufzunehmen. Und so waren wie schon im vergangenen Jahr auch dieses Mal gleich in der ersten Ferienwoche die Bad Sooden-Allendörfer Ferienspiele an zwei Tagen bei uns im Haus. Am Mittwoch Kinder ab zehn Jahren und am Donnerstag Kinder ab sieben Jahren.
Die erste Gruppe war sich sofort einig – eine Sendung über das Open-Flair-Festival sollte es sein. Aus der Sicht der Kinder versteht sich. Und von dort war es nicht weit – wenn dann richtig – auch den Festival-Chef für ein Interview ins Studio zu holen. Großen, kugelrunden, bittenden Augen kann keiner widerstehen, auch Alexander Feiertag im größten Festival-Vorbereitungs-Stress nicht.
Doch im Vorfeld standen die Vorbereitungen für die Sendung. Die jungen Radiomacher überlegten sich Fragen für Alexander Feiertag und für Umfragen in der Stadt. Mit Aufnahmegeräten ausgestattet, zogen sie von dannen. Zurück im Studio wurde geschnitten, Musik ausgesucht und der Sendeplan erstellt – inklusive Plan B. Denn so ganz sicher waren sich die Kids doch nicht, ob der Festival-Chef es wirklich schaffen würde.

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Tatsächlich mussten sie live on Air auch ein paar Mal umplanen, bis er dann doch kam, eine halbe Stunde später als geplant, aber mit großem Spaß. Jede Frage wurde beantwortet: unter anderem wie das Festival entstanden ist, welche Angebote es für Kinder gibt und bis wie viel Jahren das Festival kostenlos ist. Am Ende gab es sogar für jeden Radiomacher ein Autogramm vom Festivalmacher.
Die zweite Gruppe hatte mit dem Flair weniger am Hut. Sie wollten ihren Hörern etwas über Fußball und Haustiere erzählen. Auch sie machten Umfragen in der Stadt – allerdings mit besonderen Herausforderungen. Da an diesem Tag der Wind aufgefrischt hatte, war es schwierig, ordentliche Aufnahmen hinzubekommen. Sie teilten sich auf. Einer stellte die Fragen, der andere bediente das Aufnahmegerät und kontrollierte über Kopfhörer die Aufnahme. So entstanden doch noch hörbare Umfragen. Und auch diese Gruppe ging am Nachmittag für eine Stunde live auf Sendung.

Ein Film in vier Tagen? Mit der Trickboxx kein Problem!
Was haben ein Minion, ein vom Himmel fallendes Klavier und Milka-Island miteinander zu tun? Sie tauchen alle in den Trickfilmen auf, die in der Projektwoche vor den Ferien an der Waldorfschule entstanden sind. Nach der Radiowoche 2014 war dieses Jahr das Arbeiten an der Trickboxx angesagt. Und das fängt schon mit dem Aufbau des Filmstudios an.
Weiter geht’s mit dem Storyboard – was soll passieren im Film? Eine Sache tauchte dabei immer wieder auf: Ein Klavier fällt vom Himmel und auf die Figuren drauf. Diese Szene musste also unbedingt in beiden Filmen vorkommen. Nur, dass es in dem einen Film einen Minion trifft, der einfach nicht an seine geliebte Banane kommt, und in dem anderen Film mutierte Milkakühe, die die Erde zerstören wollen.

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Beide Filme entstanden in der Kunstwerkstatt der Waldorfschule. So hatten die Schüler um sich herum sehr viel unterschiedliches Material, das sie zusätzlich zur Pappe verwenden konnten. Kunstlehrerin Ellen Schubert tat ihr Übriges dazu. Und so sprengte die Jungs-Gruppe den RFM-Rekord: über vier Minuten dauerte ihr Trickfilm am Ende mit Vor- und Abspann – produziert in nur vier Tagen!
Am fünften Tag präsentierten alle Projektgruppen ihre Ergebnisse. Natürlich wurden auch die beiden Filme gezeigt, inklusive Fotos von der Entstehung. So konnten alle sehen, wie ein Film mit der Trickobxx entsteht und was alles nötig ist, um einen Film zu drehen. Die Trickobxx kann übrigens im Medienzentrum Werra-Meißner-Kreis ausgeliehen werden.

Premiere geglückt: Festivalradio berichtet zum ersten Mal aus dem Container
Es stand an der perfekten Stelle, unser mobiles Sendestudio im Container: direkt neben der Hauptbühne mit Blick über das ganze Festivalgelände vom Come2gether in Witzenhausen am 10. und 11. Juli. Nach ersten Startschwierigkeiten – sind ja schon verdammt viele Kabel, die unser Admin verlegen muss, damit wir auf der ganzen Welt zu hören sind – hatten wir mit Please Madame aus Salzburg auch schon die erste Band bei uns zu Gast.

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Als die Jungs auf der Bühne standen, kam die nächste Band zum Interview. Die vier Jungs von Lampe erzählten uns live on Air wie sie zur Musik kamen und was es mit dem Bandnamen auf sich hat. Außerdem hatten sie für unsere Hörer auch gleich ein Gewinnspiel parat: Wer ist das fünfte Bandmitglied auf der Bühne: a) Kühlschrank, b) Heizung, c) Fußmassagegerät, d) Lampe. Die richtige Lösung geht an mail@rundfunk-meissner.org mit dem Stichwort Lampe. Zu gewinnen gibt es eine CD der Band.
Und am Ende kamen auch noch Fullax in unseren Container.
Auch der zweite und letzte Tag auf dem Come2gether-Festival in Witzenhausen hat einen Riesenspaß gemacht! Und er stand ganz unter dem Motto Irish Folk. RFM übertrug live ab 19 Uhr. Die Ruhrpott-Folker Drunken Saints eröffneten um 20 Uhr den Abend und nach ihrem Auftritt unsere Interviewreihe. Marcus, Topper und Till kamen zu uns in den Container, sprachen über ihren ganz speziellen Klang mit Dudelsack und Akkordeon und erzählten den Hörern Geschichten aus ihrer zehnjährigen Bandgeschichte. Und es gab auch wieder ein Quiz für unsere Hörer: Was trägt Marcus unter seinem Kilt? Die drei schönsten und kreativsten Antworten werden jeweils mit der neuen CD der Drunken Saints „Pubmosphere“ belohnt. Antworten bitte an mail@rundfunk-meissner.org mit dem Stichwort „Drunken Saints“. Auch die nachfolgende Band, die Potheen Rovers, besuchten uns nach ihrem Auftritt in unserem mobilen Studio. Gemeinsam sprachen sie gegen den Punk-Folk von den gleichzeitig spielenden Pokes aus Berlin an. Die fünf Jungs sind für die nächste RFM-St.-Patrick’s-Day-Party am 18. März 2016 im E-Werk schon so gut wie gebucht…. Im Anschluss an alle Auftritte gab’s für unsere Hörer dann noch ein kleines Privatkonzert. Die extra für’s Come2gether gegründete Singer-Songwriter-Band „In her shoes“ aus Heidelberg hatte immer in den Umbaupausen die kleine Bühne direkt neben dem Eingang bespielt.

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Die drei Studentinnen wollen sich nicht auf ein bestimmtes Genre festlegen lassen und haben sowohl folkige als auch Country-Songs in ihrem Set, Cover und Selbstgeschriebenes. An diesem Samstag hatten sie ihren ersten Auftritt vor Publikum und ihr erstes Radiointerview. Und das RFM-Festival-Team bedankt sich nochmals ganz herzlich beim THW Eschwege und bei Brückmann Transporte aus Edermünde für das Transportieren unseres mobilen Sendestudios von Eschwege nach Witzenhausen und wieder zurück!

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