MOK Rhein-Main
Der Neue im MOK stellt sich vor
Eine Ausbildung als Mediengestalter Bild und Ton? Gerne doch. Tut mir leid, für diese Ausbildung haben Sie zu wenig Erfahrung. Wie sieht es aus mit einem Studium? Ja, ich würde gerne nach Trier gehen. Das geht nicht, mit Ihrem Schulabschluss brauchen Sie entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen Nachweis für ein sechsmonatiges Praktikum. Was kann ich denn sonst noch machen? Wie wäre es mit einem FSJ Kultur beim Medienprojektzentrum Offener Kanal Rhein-Main? Na gut, bewerben kann man sich ja mal, auch wenn die Bewerbungsfrist schon rum ist und ich nur auf die Warteliste komme. – Eine Woche später: Jetzt erzählen Sie doch bitte etwas über sich. Hallo, ich bin Benjamin Harich, 21 Jahre alt, und ich komme aus Baden-Baden. Und was wollen Sie in Ihrem FSJ erreichen? Ich möchte mehr Erfahrungen in Aufnahme und Schnitt machen und eigene Projekte verwirklichen. Wissen Sie was, Sie haben den Job. Super! Dann brauche ich nur noch eine Wohnung in Offenbach. – Eine Woche später: Und hier ist Ihr Mietvertrag, Herr Harich.
Begeisterte Festivalreporter
Schüler der mehrsprachigen Erasmus-Grundschule in Offenbach haben vom 30. September bis zum 2. Oktober gemeinsam mit Medienpädagogen des MOK Rhein-Main eine Reportage über das diesjährige Kinderfilmfestival LUCAS gedreht. Im Rahmen des dreitägigen Projekts kamen die Kinder im Alter von neun bis zehn Jahren mit Regisseuren und Machern von Kinderfilmen ins Gespräch. Unter professioneller Anleitung schlüpften sie in die Rolle von echten Festival-Reportern. Der knapp 17-minütige Film mit dem Titel „Hier kommt LUCAS“ wurde im Offenen Kanal Rhein-Main ausgestrahlt. Das Projekt war ein voller Erfolg.
„Als ich von den Festival-Reportern zum ersten Mal gehört habe, wusste ich sofort, dass das Konzept für unsere Schule genau richtig ist. Mit Kamera, Stativ und Mikrofon haben wir zuvor noch nie gearbeitet, umso größer war die Vorfreude auf den Filmdreh. Wir haben spannende Einblicke hinter die Kulissen eines Filmfestivals gewinnen können, Interviews in englischer und deutscher Sprache geführt und Themen aufgegriffen, die die Kinder wirklich interessierten. Eine tolle Projektzeit!“, fasste die Lehrerin Maria Navarro-Braun nach Projektende zusammen. Sie hat aktiv mitgewirkt und eine Produktionsgruppe betreut. Und die Schüler meinten: „Es waren die schönsten Projekttage, die wir jemals hatten.“
MOK Fulda
Drei Mädels in Aktion
„Oh, das hätte ich ja fast vergessen!“ Zehra springt auf und reißt den kleinen gelben Notizzettel von der Wand. Jetzt steht da: „NOCH 12 Tage“. Wieder ein Tag weniger bis zur Abgabe.
Kaum ist der Zettel verschwunden, setzt sich Zehra zu Maike auf den Boden und tüftelt weiter. Die beiden sind dabei, einen kleinen grünen Kristall zu basteln, ein Modell für den späteren. Der muss dann etwas größer sein. Gleichzeitig sitzt Paulina am PC und recherchiert. Die drei machen gerade ihren ersten großen eigenen Film. Der soll dann zum Videowettbewerb der Stadt Fulda eingereicht werden, und die Zeit wird langsam knapp.
Maike absolviert gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr im MOK Fulda, Paulina und Zehra wollen als Praktikantinnen mal in den Medienalltag schnuppern. Und die drei haben das Büro der Medienassistenz hier in Fulda gut im Griff. An der Wand hängt ihr Brainstorming für den neuen Film. „Sims vs. Reality“ steht in der Mitte. Den Film produzieren die drei passend zum Thema: „anders? – cool!“ des aktuellen Videowettbewerbs. Worum es genau in dem Film geht, soll allerdings noch nicht verraten werden. Das Storyboard steht, jetzt muss der Film erst einmal gedreht werden.
Parallel sind Maike, Zehra und Paulina auch noch in ein weiteres Projekt eingebunden. Sie sind dabei, gemeinsam mit den Verantwortlichen der Website „Fulda bist du“ einen Jugenddialog zu planen, zu organisieren und zu begleiten. Dazu müssen jetzt zunächst einmal Plakate erarbeitet werden. Ideen für das Layout gibt es reichlich, und die ersten Entwürfe stehen schon. Sobald die Plakate gedruckt und aufgehängt sind, sollen dann Pinnwände an Schulen aufgestellt werden. Durch Kooperationen mit verschiedenen Schulen hier in Fulda können Lehrer dann gemeinsam mit ihren Schülern eigene Ideen für die Zukunft der Stadt an die Pinnwände hängen. Die Idee dahinter ist, Fuldaer Jugendliche direkt zu Wort kommen zu lassen. Die Vorschläge sollen dann durch den Jugenddialog im Internet veröffentlicht und schließlich konkret ausgearbeitet an die Stadt herangetragen werden. Damit sich etwas verändert, damit die Jugendlichen in Fulda etwas verändern.
Neben den zwei großen Projekten finden natürlich auch noch die alltäglichen kleinen und größeren Aktivitäten hier im MOK Fulda statt. Ausleihen, Beratung, Rücknahmen, Nutzerbetreuungen und und und. Über Langeweile können die drei Mädels jedenfalls nicht klagen.
MOK Gießen
Am Puls der Zeit!
Medien haben uns geprägt. Im Negativen wie im Positiven. Einen Alltag ohne sie gibt es nicht. Sich ihnen zu entziehen, ist kaum möglich – egal in welchem Alter. Wir alle sind ihrer Macht und Faszination ausnahmslos ausgeliefert. Schnell ist der Umgang mit ihnen erlernt. Was Eltern, Geschwister oder Freunde vormachen, wird eifrig nachgemacht. Ob sinnlos oder sinnvoll, ob lehrreich oder schädlich. Genutzt wird, was gefällt – oft ohne Rücksicht auf die eigene Person oder die Interessen Anderer.
Als Mitarbeiter des MOK ist es unsere Aufgabe, vor allem Kinder und Jugendliche für den sensiblen und mündigen Umgang mit Medien zu gewinnen. Das von dem Kriminologen Christian Pfeiffer bereits im Jahr 2002 geprägte Wort ‚Medienverwahrlosung‘ beschreibt zurecht einen Zustand von Teilen der jungen Generation, der die negativen Folgen des unkritischen und unkontrollierten Konsums von Medien wie Fernsehen, Internet, Computerspielen und Handy deutlich macht. Diesem Phänomen bieten wir als Einrichtung der LPR Hessen die Stirn. Nicht erst seit der Namensänderung von OK zu MOK, sondern von Anfang an.
Die kognitiven Fähigkeiten der heranwachsenden Generation wie Wahrnehmung, Problemlösung, Kreativität und Introspektion haben sich gewaltig verändert. Unsere medienpädagogischen Projekte tragen dieser Veränderung Rechnung. Medienprojekte, die sich über Tage oder eine ganze Woche hinziehen, werden also im MOK Gießen kleineren Workshop-Einheiten weichen.
Ihre Inhalte sollen gezielt mit den aktuellen Erlebniswelten von Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Sie sollen die Freuden, Sorgen, Probleme und Wünsche Heranwachsender mit einbeziehen.
Immer geht es dabei auch um den Blick auf sich selbst: Wer bin ich? Was macht mich wertvoll? Worüber definiere ich mich als Junge, als Mädchen oder als werdende Frau, als werdender Mann? Was macht ein gutes soziales Miteinander aus, abseits von Konkurrenzdenken, Stolz und Neid?
Es geht um Werte zur Stabilisierung des Gemeinwesens und solche ganz fundamentaler Art wie zum Beispiel Leben, Familie und Liebe. Es geht um die Wahrung von Privatsphäre vor dem Hintergrund gigantischer Datenkraken, die Menschen zum Adressaten personalisierter Werbung machen und das im Netz glasklar und ohne Scham zeigen. In kurzen Workshop-Einheiten werden junge Menschen im Kontext der eigenen Lebenswirklichkeit zum verantwortlichen und ethischen Umgang mit ‚neuen‘ Medien motiviert. Die bloße Vermittlung technischer Details ist passé. Nur das, was das Herz von Kindern und Jugendlichen nachhaltig berührt hat, bleibt in Erinnerung. Die inhaltliche Ausgestaltung genau solcher Workshops liegt uns nicht nur am Herzen, sondern ist das erklärte Ziel unserer Anstrengungen.
Gleiches gilt natürlich auch für Angebote an die Zielgruppe der Multiplikatoren wie Lehrer, Erzieher und Eltern. Die medienpädagogische Arbeit Offener Kanäle als Medienprojektzentren bleibt unverzichtbar. Ihre Angebote sind nicht nur attraktiv. Sie bewegen zum nachhaltigen und von Werten geprägten Medienumgang.
MOK Kassel
Himmel.Hölle.Heimatkunde.
Zum fünften Mal veröffentlichte der ehrenamtlich tätige Verein Nordhessischer Autorenpreis eine Anthologie mit Geschichten und Gedichten aus und über Nordhessen. Am vorausgegangenen Wettbewerb hatten sich knapp 250 Autorinnen und Autoren beteiligt, 45 von einer Jury ausgewählte Beiträge schafften es nun in das neue Buch. Unter dem Titel „Himmel.Hölle.Heimatkunde.“ präsentierte der Verein seine jüngste Publikation im voll besetzten Studio des Offenen Kanals vor laufenden Kameras.
Kirsten Alers, Carmen Weidemann und Jana Ißleib vom Verein hatten die Veranstaltung organisiert. Sie lasen ihre Lieblingstexte aus dem neuen Buch vor. Ergänzt und musikalisch untermalt wurden sie von Welf Kerner, der die Vorträge mit Akkordeon und Gesang bereicherte und von den Gästen gefeiert wurde.
Am Rande der gelungenen Veranstaltung wurde das MOK-Team dann auch gleich mit neuen Anfragen konfrontiert. So plant die Beckett-Gesellschaft Kassel im April 2016 zum 100. Geburtstag des großen irischen Autors eine Festveranstaltung im OK-Studio, bereits im Dezember wird Welf Kerner im Rahmen einer Musikaufzeichnung ein Barkonzert im Offenen Kanal geben. Die Autorenlesung wurde inzwischen im Kasseler Bürgerfernsehen ausgestrahlt und ist in der Mediathek Hessen abrufbar.
Neu in Kassel
Während meiner Ausbildung zur Bankkauffrau stellte ich fest, dass ich meinen weiteren beruflichen Werdegang mehr im sozialen Bereich sehe. Nach erfolgreichem Abschluss entschied ich mich für den Studiengang Soziale Arbeit in Fulda und konnte durch verschiedene Seminare erste Erfahrungen über die Arbeit in einem Offenen Kanal sammeln. Ob Trickboxx-Workshop mit Kindern, Kamerafrau bei einer Aufzeichnung oder selbst eigene Kurzfilme produzieren – mein Interesse an einem Platz für ein Anerkennungsjahr in einem Offenen Kanal im Anschluss an das Studium wuchs mit jedem Projekt weiter. Umso mehr freue ich mich, im Offenen Kanal Kassel die Chance bekommen zu haben, diese ersten Eindrücke zu intensivieren und meine berufliche Zukunft mithilfe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Bereich Medienpädagogik ausrichten zu können.
Vielen Dank an dieser Stelle für die herzliche Aufnahme ins Team. Ich freue mich auf ein spannendes Jahr in einer neuen Stadt mit neuen Aufgaben, Projekten und Menschen.