Die Programme der vier Offenen Kanäle (OK) und der sieben nichtkommerziellen lokalen Radios (NKL) in Hessen werden regelmäßig gehört bzw. gesehen: 70 Prozent derer, die einen OK oder ein NKL empfangen können, informieren sich bei diesen Sendern über das lokale Geschehen.
Dies belegen die Ergebnisse einer Reichweitenstudie zu den Bürgermedien in Hessen, mit der sich die Versammlung der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) in ihrer heutigen Sitzung in Herborn ausführlich befasst hat.
Bei fast jedem zweiten Einwohner in Hessen sind Bürgermedien bekannt. Das sind hochgerechnet 2,5 Millionen Personen ab 14 Jahre. Jeder Vierte in Hessen kann das Programm eines Offenen Kanals oder eines nichtkommerziellen Lokalradios empfangen. Damit sind 1,28 Millionen Hessen potentielle Zuschauer und Zuhörer. Von diesen haben mehr als zwei Drittel bereits Bürgermedien genutzt. Bei den Offenen Kanälen sind es 62 Prozent, bei den nichtkommerziellen Lokalradios 81 Prozent. Zum weitesten Hörer- bzw. Seherkreis der Bürgermedien (innerhalb der letzten 14 Tage gehört oder gesehen) zählen 20 Prozent.
Das wichtigste Kriterium für das Einschalten der Bürgermedien-Programme ist die Information aus dem lokalen Kommunikationsraum. Die Berichterstattung über Themen aus diesem Bereich ist das größte Plus in der Wahrnehmung der Bürgermedien. So bewerten 64 Prozent der Hörer von nichtkommerziellen Lokalradios die Themen aus lokaler Politik und Wirtschaft als sehr wichtig. Von den Offenen Kanal-Zuschauern wünschen sich 76 Prozent Informationssendungen aus der Region.
„Es ist erfreulich, dass die Bürgermedien in Hessen einen so hohen Bekanntheitsgrad haben. Die Nutzung, Bedeutung und Wahrnehmung der Bürgermedien durch die hessische Bevölkerung bestärkt uns darin, diese Form der publizistischen Ergänzung für Hessen zu erhalten“, so Winfried Engel, Vorsitzender der Versammlung.
Die Studie wurde 2015 von der INFO Markt- und Meinungsforschungs GmbH durchgeführt. Die Reichweitenstudie liefert eine vergleichbare und verlässliche Datenbasis für die Nutzung von Bürgermedien in Hessen. Die Ergebnisse bestätigen die positive Entwicklung der Bürgermedien, die bereits in einer Studie 2013 festgestellt wurde.
Zu den Ergebnissen im Einzelnen:
Unterhaltsam und lehrreich, bunt und integrativ:
Hessische Medienprojektzentren Offener Kanal präsentieren Projekte und Programme
Von ‚Streetbolzer.TV‘ über ‚Refugee.TV‘ bis zum ‚Poetry Slam‘ – die Angebote der vier hessischen Medienprojektzentren Offener Kanal (MOK) sind vielfältig. Dies belegte die Präsentation ‚MOK INSIDE‘ auf der Hessentagsbühne in der Landesausstellung beim diesjährigen Hessentag in Herborn. Vor Publikum aus allen Teilen Hessens konnten die MOKs zeigen, dass sie mit ihren Projekten und Programmen nicht nur auf, sondern auch hinter den Bildschirmen erfolgreich arbeiten. In den Bürgersendern laufen nicht nur attraktive Sendungen. Häufig ist die Arbeit, die hinter einer Produktion steht, mindestens so wichtig wie die Sendung selbst.
Wenn die Medientrainer des MOK Gießen Lehramtsstudenten der Uni Marburg fortbilden und diese ihre neuen Kompetenzen gleich in die Medienarbeit mit Schülern einbringen, steht nicht unbedingt die fertig produzierte Sendung im Vordergrund. Bei einer großen Zahl von Projekten der MOKs geht es darum, Menschen durch die aktive Medienarbeit fit zu machen für die digitale Welt. Hier stehen insbesondere Kinder und Jugendliche im Fokus der Arbeit der MOKs. Sie lernen in den Projekten, wie sie die digitalen Medien sinnvoll, möglichst risikofrei und gleichzeitig mit viel Spaß nutzen können.
‚Die Sendungen der Offenen Kanäle sind bei vielen Zuschauern in Hessen sehr beliebt, was auch durch eine aktuelle Studie belegt wird‘, so Winfried Engel, der Vorsitzende der Versammlung der Hessischen Landesmedienanstalt (LPR Hessen), die die Offenen Kanäle betreibt. ‚Es geht uns bei den MOKs aber nicht nur um interessanten Output, also gute Sendungen. Für uns ist auch der Input sehr wichtig: Die aktive Medienarbeit soll die Medienkompetenz der Nutzer fördern. Und wenn dabei – fast nebenbei – noch soziale Kompetenzen vermittelt werden oder Flüchtlingen die Integration erleichtert wird – dann leisten unsere Medienprojektzentren hervorragende Arbeit‘, so fasste Engel die Präsentation der MOKs vor den Versammlungsmitgliedern und dem Publikum in Herborn zusammen.